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Nationale Union
 
 

Nationale Union
 
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Daten

Daten   Gliederung   Parteitage   Wahlteilnahmen   Geschichte   Programm   Periodika   Logos/Bilder/Eindrücke  

  Daten oben
   
Gründung:

28.8.1949* (7)
   
Vorstand:
 
Joachim von Ostau (6)
    *18.4.1902 Berlin   †22.3.1969 Berlin (8)
    u.a. Kaufm. Angestellter, Regisseur, Färbereibesitzer (1/S. 985)
 
Dr. Fritz Unterberg (Meiderich) (7,9)
Dr. E. Schneider (Köln) (7,9)
Wolfgang Kölpin (Bad Godesberg) (9)
Ernst Arnds (Dortmund) (7,9)
Friedrich Kopatschek (9)
H.B. Tschierschke (Recklinghausen) (9)
 
Johann Ludwig (Lutz) Graf Schwerin von Krosigk
    *22.8.1887 Rathmannsdorf (Anhalt)   †4.3.1977 Essen
    Politiker, Publizist, Essayist, Autor (10)
   
Auflösung:
 
 
vermutlich Frühjahr 1950* (9)
  Mitgliederzahl: ?

  Gliederung oben
 

 
?

 

  Parteitage oben
   
28.8.1949
 
Gründungstreffen in Dortmund (3)
 
 

  Wahlteilnahmen oben
   
vermutlich keine (4,9)
 

  Geschichte oben
 

 
Die Nationale Union wurde am 28.8.1949 in Dortmund von Joachim von Ostau, dem ehemaligen SPD Landtagsabgeordneten Ernst Arnds aus Dortmund, Dr. Fritz Unterberg (Meiderich) und Dr. E. Schneider aus Köln ins Leben gerufen. Für von Ostau war es bereits die 7. Parteigründung bzw. -beteiligung seit 1945. Weitere Führungspersonen waren Wolfgang Kölpin aus Bad Godesberg, der Vertriebenenführer / Ex-Kommunist und frühere Landtagswahlkandidat der FDP Friedrich Kopatschek, der Recklinghauser H. B. Tschierschke sowie der ehemalige Reichsminister der Finanzen unter von Papen, Schleicher und Hitler (10), Johann Ludwig (Lutz) Graf Schwerin von Krosigk (7,9).
Zuvor hatte von Ostau die von ihm mitgegründete Gemeinschaft unabhängiger Deutscher, GuD, nach deren Annäherungsversuchen an die Deutsche Konservative Partei-Deutsche Rechtspartei DKP-DRP, aus der er 1947 ausgeschlossen wurde, kurz nach ihrer Gründung wieder verlassen (1).
Inhaltlich trat die Nationale Union u.a. für die Wiederherstellung der Grenzen des Deutschen Reiches im Einklang mit dem Völkerrecht, das Ende jeglicher Diskriminierung früherer Nazis, eine Neutralität Deutschlands, ein Gewinnbeteiligungssystem oder auch die Direktwahl des Staatsoberhauptes durch die Bevölkerung ein (9).
Die Zeitung "Die Welt" berichtete über die Neugründung, verwechselte allerdings den Namen. Statt "Nationale Union" schrieb man "Deutsche Union". Diese Organisation bestand aber schon. Ihr Vorsitzender, Hans Christoph von Stauffenberg, drohte prompt in einem Telegramm an von Ostau mit gerichtlichen Schritten ob des vermeintlichen Namensdiebstahls. Am 4. Oktober berichtigte die "Welt" ihren Fehlgriff (5).
Einmal mehr sollten die nationalen Kräfte gebündelt werden, um so zur nordrhein-westfälischen Landtagswahl im Juni 1950 ein bestmögliches Ergebnis einfahren zu können. Hierzu entwickelte die Partei insbesondere im Ruhrgebiet beträchtliche Aktivitäten. Als Graf Schwerin von Krosigk und Tschierschke sich zurückziehen, fällt die Organisation allerdings auseinander (9).
Um doch noch an der Wahl teilnehmen zu können, gründen nach Kurt P. Tauber Friedrich Kopatschek und Joachim von Ostau im Mai 1950 erfolglos den "Block der nationalen Einigung" BNE*.
Wenige Wochen nach diesem erneuten Fehlschlag schaffen die Nationaldemokratische Partei (Nationale Reichspartei) NDP (NRP) mit Karl-Heinz Priester an der Spitze, von Ostaus Mannen, der kleine "Bund der Unabhängigen" unter Topp aus Hamburg und eventuell auch noch Alfons Nowalds "Deutscher Bauern- und Mittelstandsbund" die Nationaldemokratische Reichspartei NDRP. (3,4,9,11)
 
 
* ! Sowohl Hans W. Schmollinger wie auch der Spiegel machen hierzu scheinbar widersprüchliche Angaben:
 
 
Schmollinger:
 

  • S. 1005: Der Block von Ostaus wäre direkt nach der GuD entstanden (1).
  • S. 1910: Der Block nahm an dem Treffen 1950 in Neuwied teil (3).
  • S. 2386: Im Zusammenhang mit dem Neuwieder Treffen wird von der Nationalen Union Joachim von Ostaus gesprochen (4).
  • S. 1005: Der Block beteiligte sich an der Gründung der NDRP.
  • S. 2386: Die Nationale Union beteiligte sich an Gründung der NDRP.
     
     
    Der Spiegel:
     
  • Ausgabe vom 20.10.1949: Joachim von Ostaus 6. Parteigründung/-beteiligung wäre die GuD, die Nationale Union seine 7. gewesen.
  • Ausgabe vom 11.5.1950: In diesem Beitrag ist von dem Block die Rede (2).
  • Ausgabe vom 22.6.1950: Hier wird wiederum die Nationale Union mit von Ostau als Vorsitzenden erwähnt (6).
     
     
    Im Extremismusbericht des nordrhein-westfälischen Innenministeriums von 1950 wird als Joachim von Ostaus 7. Parteischöpfung die Nationale Union, mit Gründungsdatum 28.8.1949, genannt (7).
     
    Nach Tauber:
     
  • Gründung der Nationalen Union: 28.8.1949 (9).
  • Gründung des Blockes: Mai 1950 (9).
  • Der Block nimmt am Treffen in Neuwied teil (12).

  •  

      Periodika oben
       
    ?
     

      Logos/Bilder/Eindrücke oben
       
       
     


     
     
     
     
     


     
     
     
       
    Quellenverzeichnis:
     
    (1) Hans W. Schmollinger: Die Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 1005
    (2) Der Spiegel, Nr. 19 vom 11.5.1950, S. 3, Artikel "Solo"
    (3) Hans W. Schmollinger: Die Nationaldemokratische Partei, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 1910f.
    (4) Hans W. Schmollinger: Die Vaterländische Union, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 2385f.
    (5) Der Spiegel, Nr. 43 vom 20.10.1949, S. 9, Artikel "Dann haben Sie, was wir wollen"
    (6) Der Spiegel, Nr. 25 vom 22.6.1950, S. 3, Artikel "Konzessionen"
    (7) Extremismus-Berichte des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1950
    (8) www.munzinger.de > Joachim von Ostau, abger. am 9.3.2012
    (9) Kurt P. Tauber: BEYOND EAGLE AND SWASTIKA, Weslyan University Press, Middeltown / Connecticut 1967, Band II, S. 1291
    (10) www. munzinger.de, Johann Ludwig (Lutz) Graf Schwerin von Krosigk, Stand 26.4.2012
    (11) Horst W. Schmollinger/Richard Stöss: Die Parteien und die Presse der Parteien und Gewerkschaften, Verlag Dokumentation Saur, München 1975, S. 192
    (12) Kurt P. Tauber: BEYOND EAGLE AND SWASTIKA, Weslyan University Press, Middeltown / Connecticut 1967, Band II, S. 1086
     

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