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GuD
Gemeinschaft unabhängiger Deutscher |
 
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Gründung:
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Frühjahr 1949 (1/S. 1005)
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Vorstand: |
 
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Auflösung:  
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Herbst 1949* (1,S. 1007)(3)
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Mitgliederzahl: |
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Bundestagswahl 1949:
 
Als Kandidaten (Fritz Dorls und Gerhard Krüger) auf der Liste der Deutschen Konservativen Partei - Deutschen Rechtspartei DKP-DRP;
Fritz Dorls zieht in den Bundestag ein (1,S. 1022 / 4, S. 2314).
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Nachdem die "Notgemeinschaft des Deutschen Volkes"
NDV als Sammelbecken
aller nationalen Kräfte mißlang (6),
gründeten u.a. Dr. Fritz Dorls (ab 1929 NSDAP-Mitglied [4, S. 2275]),
Dr. Gerhard Krüger (ab 1926 SA-Mitglied, ab 1928 der NSDAP [4, S. 2275]),
Dr. Justus Krause und Joachim von Ostau (kurzzeitig NSDAP-Mitglied [1, S. 985], Ex-DAP/Deutsche Aufbau-Partei [1, S. 985])
im Frühjahr 1949 die "Gemeinschaft unabhängiger Deutscher" GuD. An der Gründung beteiligt
war auch der in rechtsextremistischen
Kreisen angesehene Teilnehmer gegen die Niederschlagung des Anti-Hitler-Aufstandes 1944,
Otto-Ernst Remer, der gerne als Zugpferd auf Veranstaltungen der Partei
eingesetzt wurde (1, S. 1022 / 4, S. 2275).
Auf einer öffentlichen Versammlung am 22. Juni des gleichen Jahres in
Bad Godesberg warb man um ehemalige Soldaten, Vertriebene und Nationalsozialisten.
Hier wandte sich die Organisation
"gegen die Diktatur der Lizenzparteien" und trat "für die Kandidatur unabhängiger Kandidaten" ein.
Für die niedersächsische CDU war dieses Anlaß genug, gegen Dorls und Krause,
zu der Zeit deren Kreisvorsitzender in Soltau, ein Parteiausschlußverfahren einzuleiten,
welchem Dorls mit seinem Austrittsschreiben vom 28. Juni zuvorkam (10)
Im Juli ´49 gesellte sich in Düsseldorf eine Gruppe um den umtriebigen Vorsitzenden der
"Deutschen Allgeist-Bewegung" Dr. h.c. Franz I. Louen zur GuD hinzu (11). Louen* übernimmt im
März 1950 die Geschäftsführung der Deutschnationalen Volkspartei, DNVP (12).
Als die Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei etwas unerwartet in der britischen
Besatzungszone doch noch eine Landeslizenz bekam, versuchte die GuD ihre politische Strategie
an die DKP-DRP anzuknüpfen. Dieses mißfiel den Anhängern um von Ostau, die erst 1947
diese Partei verlassen mussten (1, S. 998), und führte zur Abspaltung der
"Nationalen Union".
(Anm.: Hans W. Schmollinger spricht in diesem Zusammenhang von dem Block der nationalen Einigung
BNE. Auch das Magazin Der Spiegel
macht zu diesen beiden Gruppierungen scheinbar widersprüchliche Angaben. Siehe dazu die
*-Anmerkungen unter den jeweiligen Parteien.)
Für den anstehenden Bundestagswahlkampf strebte die GuD nach einem Wahlabkommen mit der DKP-DRP, was
dort nicht auf ungeteilte Gegenliebe stieß. Der Leiter der
"Beratungsstelle für die Aufstellung unabhängiger Kandidaten"
der Gemeinschaft unabhängiger Deutscher in Hameln (7), Gerhard Krüger, trat aus diesem Grund dem
dortigen Landesverband der Deutschkonservativen bei.
[Manfred Jenke schreibt hierzu: "...nachdem sie im Sommer die Deutsche Rechts-Partei zum
Vehikel ihrer Wahlkampfdemagogie benutzt hatten, trafen Dorls, Krüger und Remer..."(3)]
Gegen innerparteiliche Widerstände, insbesondere der
"Alten" in der Partei (8, S. 9),
gelang es Adolf von Thadden schließlich, GuD-Vertretern die Kandidatur auf der niedersächsischen
DRP-Landesliste sowie in zwei Wahlkreisen zu ermöglichen. Auf diesem Wege zog Fritz Dorls in den
ersten Deutschen Bundestag ein (4, S. 2314). Unzufrieden mit der Entwicklung
der GuD-Mitglieder, plädierte
die DKP-DRP Parteileitung auf einer Vorstandssitzung am 1.9.1949 für einen Ausschluß der
Aktivisten um Remer, Krüger und Dorls, welches die niedersächsischen Vertreter, mit Blick
auf einen eventuellen Stimmenverlust im nationalsozialistischen Lager, ablehnten. Der
Parteiführung waren die GuD-Mitglieder ein Hindernis bei den Fusionsbemühungen zwischen
DKP-DRP und der Deutschen Partei DP.
Auch drohte von Seiten der Militärregierung ein Verbot der Partei, sollte sie die Trennung nicht
vollziehen (3). Durchgeführt wurde der Ausschluß, auch vor dem Hintergrund des
Eigenlebens der GuDler, schließlich am 2. Oktober 1949 (1, S. 1008).
Noch am selben Tag gründen die Ausgeschlossenen die Sozialistische Reichspartei SRP.
Fritz Dorls wird dessen Vorsitzender, Gerhard Krüger zum Generalsekretär bestellt (3).
Die Gemeinschaft unabhängiger Deutscher kann somit als Vorläufer der SRP bezeichnet werden.
Nach Hans W. Schmollinger könnte die Gründung der Sozialistischen Reichspartei aus
organisatorischer Sicht "als Dissoziationsprozeß der GuD von der DKP-DRP interpretiert
werden; unter ideologischen und programmatischen Aspekten war sie ein Ausdruck der
Trennung der national und sozial Rechtsextremisten von der dominant deutschnational
ausgerichteten DKP-DRP." (4, S. 2277).
 
(1, S. 1005ff)
 
* Im Beitrag über H. J. Gottsleben wird Franz Louen noch im März 1950 als Vertreter
der GUD beschrieben (12).
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Quellenverzeichnis:  
(1) Hans W. Schmollinger: Die Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984
(2) www.munzinger.de > Joachim von Ostau, abger. am 9.3.2012
(3) Manfred Jenke, Verschwörung von rechts, Colloquium Verlag Otto H. Hess, Berlin 1961, S. 73, (HA)
(4) Hans W. Schmollinger: Die Sozialistische Reichspartei, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984
(5) www.munzinger.de > Fritz Dorls, abger. am 15.3.2012
(6) Der Spiegel, Nr. 4 vom 22.1.1949, S. 6/7, Artikel "Fragwürdiger Schuß", (Kopie im HA)
(7) Der Spiegel, Nr. 27 vom 30.6.1949, S.5/6, Artikel "Ganz große Politik", (Kopie im HA)
(8) Der Spiegel, Nr. 43 vom 20.10.1949, S.9/10, Artikel "Dann haben Sie, was wir wollen", (Kopie im HA)
(9) Extremismus-Berichte des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1950, S. 25
(10) Deutschland-Union-Dienst, Nr. 119, Frankfurt a.M. den 25.6.1949, S. 1f; www.kas.de > Geschichte der CDU; (Kopie im HA)
(11) Der Spiegel, Nr. 30 vom 21.7.1949, S. 8, Artikel "O Großer Kreis", (Kopie im HA)
(12) Hans Joachim Gottsleben, auf www.gottsleben-genealogie.de/personen_galerie_hans_joachim_gottsleben_sersheim_1921.htm, Stand 13.4.2012; (Kopieauszug im HA)
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