Parteienlexikon Navigation
  |
A
   
Ä
   
B
   
C
   
D
|
  |
  |
E
   
F
   
G
   
H
   
I
|   |
  |
J
   
K
   
L
   
M
   
N
|   |
  |
O
   
Ö
   
P
   
Q
   
R
  |
|
  |
S
   
T
   
U
   
Ü
   
V
|   |
  |
W
   
X
   
Y
   
Z
   
  |
|
|
   
   
     
     
|
|
|
 
NED
Nationale Einheitspartei Deutschlands |
 
  |
 
Gründung:
|
13.4.1947 (4)
|
  |
 
Vorstand: |
 
Vorsitzender: Joachim von Ostau (4)  
    *18.4.1902 Berlin   †22.3.1969 Berlin (2)
    u.a. Kaufm. Angestellter, Regisseur, Färbereibesitzer (1/S. 985, 4)
|
  |
 
Auflösung:  
|
 
Juli 1947 (1, S. 998)
|
  |
Mitgliederzahl: |
min. 24 (1/S. 998)
|
|
|
  |
 
13.4.1947
|
 
Gründungsversammlung in Bad Godesberg
 
|
  |
|
|
  |
 
keine (1,3,4)
|
  |
|
|
  |
 
Die Nationale Einheitspartei Deutschlands, NED, war eine kurzlebige, 1947 unter
der Federführung von
Joachim von Ostau entstandene Partei (1/S.998).
Von Ostau war 1931 bis 1932 Mitglied der NSDAP (4, 1/S. 985); 1945 Mitbegründer
der konservativ, christlich, national-monarchistischen Deutschen Aufbau-Partei DAP (1/S.988,991).
 
1946 Fusion der DAP mit der Deutschen Konservativen Partei (DKP) zur "Deutschen-Rechtspartei - Konservativen Sammlung",
Name teilweise geändert in "Deutsche Konservative Partei - Konservative Vereinigung", 1948 umbenannt in
"Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei DKP-DRP" (1/S. 988,989).
Horst W. Schmollinger sah die DKP-DRP "in der Tradition des monarchistisch orientierten
preußischen Konservatismus, den sie - erfolglos - an die Nachkriegsbedingungen anzupassen versuchte" (1/S. 989).
Von Anbeginn gab es innerhalb der DKP-DRP Kontroversen zwischen den Alt-DKP- und den DAP-Kreisen. Letztere
monierten u.a. die deutschnationale Blockbildung als "Interessenvertretung der Eigentümerklasse" (1/S. 994).
Die Deutschnationalen orientierten sich mehr an der nationalen Frage, demgegenüber der Kontraflügel den
sozialen Belangen ein stärkeres Gewicht beimaß (1/S. 995).
Seine Position als Mitglied der DKP-DRP-Zonenleitung und Herausgeber des Parteiorgans versuchte von Ostau
"zur Minderung des Einflusses der Deutschnationalen" zu nutzten; begleitet von heftigen Vorwürfen
des Parteivorstandes und seiner Suspendierung am 22. März 1947 (1/S. 997).
Nur fünf Tage später fand in Düsseldorf eine von ihm einberufene Sitzung zur Konstituierung der "Interessengemeinschaft
der Kreisverbände der DRP im Lande Nordrhein-Westfalen" statt, welche die Existenzberechtigung des
DKP-DRP-Landesverbandes bestritt. Solches wurde vom Vorstand der Partei offensichtlich als
Abspaltung aufgefaßt und mit dem inoffiziellen Rauswurf von Ostaus quittiert. Offiziell wurde der
Ausschluß am 13.4.1947, nachdem 24 Personen, darunter zwölf ehemalge DKP-DRP-Mitglieder, die
Nationale Einheitspartei Deutschlands NED, mit Joachim von Ostau an der Spitze, in
Bad Godesberg aus der Taufe hoben (1/S. 998).
Nach Ansicht des Initiators war dieser
Schritt notwendig geworden, Zitat: "Die Rechtspartei ist immer mehr zu einer deutschnationalen Clique
geworden. Wir wollen mit diesen verkalkten Reaktionären, die 1933 ins Hitlerkabinett gingen,
nichts mehr zu tun haben."
Die Bezeichnung "Nationale Einheitspartei" wurde dabei bewußt als Gegensatz zur
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gewählt (4).
Um die Partei bekannter zu machen, wollte die NED sich in möglichst vielen öffentlichen Versammlungen
der Bevölkerung präsentieren. So waren in Nordrhein-Westfalen um den Juli herum bis zu 28
solcher Veranstaltungen geplant. Da die Partei für ihre Öffentlichkeitsarbeit kein Papier bekam, nur
einige Bögen für wenige Plakate zu Versammlungsankündigungen konnten gegen Kirschen eingetauscht werden, sah
sie hierin den einzigen Weg um auf sich aufmerksam machen zu können (4).
Eine Lizenzierung der NED, die der Spiegel als "nichtkonservative" Gruppe der DRP bezeichnete (3),
wurde im Juli 1947 von der britischen Militärregierung allerdings verwehrt.
Von Ostau nicht müde, bemühte sich sofort im Anschluß daran um den neuerlichen Aufbau einer
Partei, die alsdann die Bezeichnung
BDE "Bund Deutsche Erneuerung erhielt" (1/S. 997,998)
1964 beteiligte sich Joachim von Ostau an der Gründung der
Nationaldemokratischen Partei Deutschland, NPD.
Zuvor war er 1956 Mitglied der FDP geworden (1/S. 985,986).
|   |
|
|
  |
     
 
   
|
   
 
   
|
  |
  |
 
Quellenverzeichnis:  
(1) Hans W. Schmollinger: Die Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei in, Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984
(2) www.munzinger.de > Joachim von Ostau, abger. am 9.3.2012
(3) Der Spiegel, Nr. 16 vom 19. April 1947, S. 1, Artikel "SED und NED"
(4) Der Spiegel, Nr. 28 vom 12. Juli 1947, S. 6, Artikel "Mit Hitler persönlich"
|
  |
|
|
oben
  Startseite
 
© Parteienlexikon.de
|
|
|