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BdE
Bund für deutsche Einheit |
 
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Gründung:  
Vorstand:  
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4.10.1955 (1)
 
um 1958
 
Vorsitzender: George Ebrecht
    (*24.7.1895 Hamburg, † 26.1.1977 Lindau am Bod.) (4)
Geschäftsführer: Joachim Nehring (Journalist)
    (*12.8.1903 Danzig, † 20.2.1991 Grüntal-Frutenhof (5)
weitere: ?
  (3)
   
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Auflösung:  
Mitgliederzahl: |
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soweit ermittelt:
 
Stand Jan. 1958
 
Landesverbände:
 
u. a. Landesgruppe Bayern (9a)
 
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u.a.  
4.10.1955 1956 1957 1958 xx.6.1959 1960
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? Gründungsversammlung in ? (1)
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Mitgliederversammlung in ? (3)
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soweit ermittelt:
   
 
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Der Bund für deutsche Einheit (BdE) (Schreibweise auch Bund für Deutsche Einheit, BDE), der auch als
Verein eingetragen war (9a) (Anm.: ab wann ?), anfänglich
noch mit dem Zusatz "und nationale Wehrfragen", entstand im Oktober 1955 als Nachfolgeorganisation des zwei Jahre zuvor
aufgelösten "Führungsrings ehemaliger Soldaten (FeS)" (1,2,3). Treibende Kräfte hinter dem BdE waren der
ehemalige Höhere SS- und Polizeiführer George Ebrecht (4) sowie der SS-Untersturmführer Joachim Nehring (3,5).
Im Zuge des NS-Euthanasieprogrammes befahl Ebrecht 1939 die Ermordung von 1400 geistig behinderten
Menschen ... im Wald bei Groß Piasnitz". Im Dezember 1960 war er der erste Bezirksvorsitzende der Deutschen
Friedens-Union (DFU) für Kempten/Lindau (4). Vorausgegangen war ein von der "Arbeitsgemeinschaft Nationale
Wehrfragen" unter dem Vorsitz von George Ebrecht initiiertes gesamtdeutsches Soldatentreffen am 25. bis 26. Juni 1955
in Ost-Berlin, dem 350 "Tauroggener" nebst rund 200 ehemalige Offiziere der sowjetischen Zone beiwohnten (3).
Vom FeS übernahm man das Organ "Militärpolitisches Forum", 1958 umbenannt in "Nationalpolitisches Forum".
Herausgegeben wurde das Blatt von Joachim Nehring (1,3).
Der BdE setzte sich für ein neutrales, wiedervereinigtes Deutschland im Geiste des Tauroggen-Mythos jenseits der
Ost-West-Blöcke ein. Die Vereinigung bemühte sich nachhaltig nationalistische Parteien und Gruppierungen zu infiltrieren
zur Entfachung ihrer west-kritischen Haltungen, um auf diesem Wege den Wunsch einer Wiedervereinigung in Neutralität
zu wecken (3).
Als Repräsentant der Partei in Hamburg fungierte Albrecht Müller, der nach einem Zerwürfnis mit Nehring
im Oktober 1956 die Gesamtdeutsche Arbeitsgemeinschaft (GA) ins Leben rief (6f).
1956 kooperierte man mit der Partei "Zusammen" und mit dem Hamburger Ableger des Deutschen Saarbundes (1b). Zwei Jahre
später folgte eine Zusammenarbeit mit dem Landesverband Hamburg der Deutsch-Sozialen Union Otto Strassers, welcher
auch wegen seiner Bemühungen zur Bildung einer "Arbeitsgemeinschaft der nationalen Opposition" mit dem Deutschen
Block (DB) sowie der Deutschen Reichspartei (DRP) vom DSU-Bundesverband daraufhin
aufgelöst wurde (1,6).
Aufgrund seiner Ostkontakte geriet Joachim Nehring zunehmend in die Kritik. Je mehr dieses öffentlich wurde, desto
uninteressanter wurde er für seine um Verschwiegenheit bemühten Geldgeber in der DDR. Im Herbst 1958 stellte
die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ihre Zuwendungen schließlich ein, was zum finanziellen
Kollaps des Nationalpolitischen Forums führte. Reaktivierungsbemühungen Nehrings hinsichtlich der
Ost-Förderung mißlangen. Im Frühjahr 1959 verkaufte er das Magazin an Wolf Schenke's "Neue Politik",
das teilweise als neues Sprachrohr der Partei diente (3,3c,8).
Vom 25. bis 26. Oktober 1958 nahm auf Initiative Strassers George Ebrecht als BdE-Vertreter am "Ersten Kongreß
für Entspannung und Neutralität in Europa" in Heidelberg teil. Hier sollten Rechtsnationalisten und linkspazifistische
Neutralisten mit Delegierten der internationalen faschistischen Bewegung sowie von Kommunisten geführte
bourgeois-nationalistische Parteien der sowjetischen Zone zusammengebracht werden, um u. a. die "Tradition des
Deutsche Kongresses von 1951" fortzuführen. Als einendes Band sollte die Ablehnung der unerschütterlichen
USA- und NATO-orientierten Außen- und Verteidigungspolitik Adenauers dienen. Am Ende scheiterte ein tragfähiges
Bündnis an der Frage einer bewaffneten (u. a. Strasser) oder waffenlosen (u. a. Hinder,Jentsch) Neutralität.
Die Tagung, insgesamt rund 100 Personen, bestand neben der DSU und dem BdE u. a. aus den folgenden Gesandten bzw.
Organisationen: Mitglieder der 1956 verbotenen Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD);
Erwin Schönborn's Nationaler Kameradschaftskreis (NKK); Tony N. Schreiber's und Erwin Dittler' s
Arbeitsgemeinschaft für deutsche Politik; Gesamtdeutsche Union (GU) / Institut für Geosoziologie (Georg Jentsch
u. Rolf Hinder); Erika und Herbert Löbner's Zusammen; Rudolf Jungnickel (Mitvorbereiter des Deutschen Kongreßes);
Alexander Andrae (Mitarbeiter von Schenke' s "Neue Politik"); Georg Friedrich Karl Moritz von Faber du Faur von der
NPD (Nationale Partei Deutschlands); Sammlung zur Tat (SzT); Weltfriedensrat; Ständige Kongreß gegen die
atomare Aufrüstung; Freisoziale Union (FSU); Westdeutsches Friedenskomitee; Deutscher Klub 1954;
Movimento Sociale Italiano (MSI); Frédéric Becker's Europäische Volksbewegung (EVB); Theodor Soucek's
Sozialorganische Ordnungsbewegung Europas (SORBE) aus Österreich (6c); Otto Karl Düpow's Afrika-Orient-Bureau (7)
sowie Delegierte aus Österreich und Schweden. Ferner wurden Einladungen an verschiedene Parteien in der DDR
versandt (3b,6).
1959 zogen sich Ebrecht und Nehring etwas aus der Öffentlichkeit zurück und stellten sich so
auf der jährliche Mitgliederversammlung des BdE im Juni nicht mehr zur Wiederwahl in den Vorstand.
Anschließend ersuchten beide in der DDR erfolglos um Asyl; 1960 kehrten sie in die BRD zurück (3,3c).
Im November '59 bemühte sich der Bund für deutsche Einheit gemeinsam mit: Zusammen;
Die Deutsche Volksbewegung (DDV); Freie Sozialistische Volkspartei (FSVP); Deutscher Saarbund Gruppe Hamburg;
DSU über den Arbeitskreis für Wiedervereinigung und Neutralität; Nationale Partei Deutschlands
um ein Wahlbündnis zur Bundestagswahl 1961, der Aktion 61. Sieben Monate später verläßt der BdE
das Bündnis wieder (warum ?), was ebenso das Ende der Kooperation mit Zusammen bedeutete (1,1b,6e).
Über Zusammen war der BdE auch Mitglied der am 7./8. 1960 gegründeten, kurzlebigen "Arbeitsgemeinschaft
für Unabhängige Politik (AGfUP oder auch AUP abgekürzt) zur "Sammlung aller unabhängigen Kräfte
außerhalb der Lizenzparteien" geworden. Beteiligte waren des Weiteren u. a. Vertreter der nationalen Rechten,
FSVP, die Freie Sozialistische Partei (FSP) und Teile der DSU. Im Dezember 1960 geht der Bund für deutsche
Einheit in der Deutschen Friedens-Union auf (1,6d).
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soweit ermittelt:
   
Militärpolitisches Forum
 
1955 - 58 (Umbenennung in Nationalpolitisches Forum) (1)
   
Nationalpolitisches Forum
 
1958 - 7/59 (1)
   
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  BdE Veranstaltungsanzeige 1/1958 (9a)
   
   
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Quellenverzeichnis:  
(1) Horst W. Schmollinger/Richard Stöss, Die Parteien und die Presse der Parteien und Gewerkschaften, Verlag Dokumentation Saur, München 1975, S. 26
(1b) ebd., S. 284
(2) Wikipedia.de, Gerhard Hein, Stand 14.8.2015
(3) Kurt P. Tauber, Beyond Eagle and Swastika, Wesleyan University Press, Middletown / Connecticut, 1967, Bände 1 u. 2, S. 200 ff.
(3b) ebd., S. 180 ff.
(3c) ebd., S. 1083
(4) Wikipedia.de, George Ebrecht, Stand 17.9.17
(5) ebd., Joachim Nehring, Stand 19.5.17
(6) Richard Stöss, Deutsch-Soziale Union; in Richard Stöss (Hrsg.): Parteienhandbuch, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 1269 ff.
(6b) ebd., S. 1263
(6c) ebd., Hans W. Schmollinger, Deutscher Block, S. 835 ff.
(6d) ebd., Stöss, Wählergemeinschaften I, S. 2410
(6e) ebd., Stöss, Freie Sozialistische Partei, S. 1388
(6f) ebd., Stöss, Unabhägige Arbeiter-Partei (UAP), S. 2346
(7) LEO.T...@bionic.zerberus.de: "Neue Rechte": Geopolitik und Religion, https://groups.google.com/forum/#!msg/cl.antifa.neue_rechte/5IXOcCsV7AA/anxIAvBHMzUJ, abg. 25.11.17
(8) Markus Roth, Herrenmenschen, Wallstein Verlag, Göttingen, 2. Auflage 2009, S. 374
(9) Nationalpolitisches Forum (Originalausgaben im HA)
(9a) ebd., Nummer 1, Januar 1955, S. 30
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