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NDRP
Nationaldemokratische Reichspartei
 

Block der nationalen Einigung
 
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Daten

Daten   Gliederung   Parteitage   Wahlteilnahmen   Geschichte   Programm   Periodika   Logos/Bilder/Eindrücke  

  Daten oben
   
Gründung:

7.8.1950 (10)
   
Vorstand:
 
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Auflösung:
 
 
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  Mitgliederzahl: ?

  Gliederung oben
 

 
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  Parteitage oben
   
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  Wahlteilnahmen oben
   
vermutlich keine (3,4)
 

  Geschichte oben
 

 
Trotz eines Bündnisabkommens zwischen Fritz Dorls von der Sozialistischen Reichspartei SRP und der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (Nationale Reichspartei) NDP (NRP) Karl-Heinz Priesters, wonach diese u.a. unter Beibehaltung ihres bisherigen Namens bis zur hessischen Landtagswahl ab dem 9.1.1950 den dortigen SRP-Landesverband bildete und ihm selbst ein Posten als Mitglied des Zentralvorstandes der Sozialen Reichspartei in Aussicht gestellt wurde, streckte er zeitgleich zur eigenen Positionsstärkung seine Fühler nach anderen Partnern aus (3,11).
So nahm Priester für die NDP (NRP) an einem von Walter Klein am 25.6.1950 in Neuwied initiierten Treffen teil, auf dem eine Zusammenarbeit verschiedener nationaler Gruppierungen ausgelotet werden sollte. An der wenig erfolgreich verlaufenden Konferenz nahmen außerdem Vertreter der Vaterländischen Union VU, der SRP, der Deutschen Rechtspartei DRP Schleswig-Holsteins, Alfons Nowald für einen "(Deutschen) Bauern- und Mittelstandsbund" sowie Joachim von Ostau vom gescheiterten "Block der Nationalen Einigung*" BNE teil (1,3,4). Für die SRP war dieses Anlaß genug, die Kooperation mit der NDP (NRP) zu beenden (3).
Wenige Wochen nach diesem Fehlschlag gründeten die NDP (NRP) mit Karl-Heinz Priesters an der Spitze, von Ostaus Mannen, der kleine "Bund der Unabhängigen" unter Topp aus Hamburg und eventuell auch noch Alfons Nowalds "Deutsche Bauern- und Mittelstandsbund" am 7. August die Nationaldemokratische Reichspartei NDRP. Die Vaterländische Union blieb trotz ihrer Zusage der Gründung hingegen fern. (2,3,4,10).
Stabilität kehrte aber auch in dieser neuen Vereinigung nicht ein. Priester wurde ein diktatorischer Führungsstil zur Last gelegt, welchen er mit dem Vorwurf der angeblichen Unterwanderung der NDRP sowohl durch US-Agenten wie auch durch jene in Diensten des Ostblocks konterte. Am 23. August kam sein Ausschluß aus der Partei. Der Öffentlichkeit erklärte er, sein Ausscheiden wäre notwendig, da eine zu starke Identifikation mit einer einzelnen Partei sein Streben, die nationalen und demokratischen Kräfte Europas zu einigen, behindere. Seit Juli 1949 bestanden nämlich schon Kontakte zwischen Karl-Heinz Priester und internationalen völkisch, faschistisch, nationalistischen Gruppen. Zu der Zeit entstand auf sein Wirken hin der Arbeitskreis Deutschland der Europäischen Nationale (1).
1951 gründet Priester zusammen mit Vertretern der Sammlung zur Tat (SzT) und der Europäischen Volksbewegung Deutschlands (EVD) die Europäische Soziale Bewegung in Deutschland, später umbenannt in Deutsche Soziale Bewegung DSB (3). Mit dieser Gründung hegte er die Hoffnung, auch Anhänger seiner Kontrahenten wie der Vaterländischen Union (VU) Karl Feitenhansls, von Ostaus Nationaldemokratischen Reichspartei, der Deutschen Reichspartei DRP, des Deutschen Blocks (DB) Karl Meissners, der Deutschen Union DU oder sogar der Sozialistischen Reichspartei SRP unter seiner Führung an sich binden zu können (1).
Die verbliebenen Anhänger von Ostaus gründen zusammen mit der neutralistischen "Dritten Front" Mitte 1951 die Junge Partei (10).  
 
* ! Sowohl Hans W. Schmollinger wie auch der Spiegel machen hierzu scheinbar widersprüchliche Angaben:
 
 
Schmollinger:
 

  • S. 1005: Der Block von Ostaus wäre direkt nach der GuD entstanden (8).
  • S. 1910: Der Block nahm an dem Treffen 1950 in Neuwied teil (3).
  • S. 2386: Im Zusammenhang mit dem Neuwieder Treffen wird von der Nationalen Union Joachim von Ostaus gesprochen (4).
  • S. 1005: Der Block beteiligte sich an der Gründung der NDRP.
  • S. 2386: Die Nationale Union beteiligte sich an Gründung der NDRP.
     
     
    Der Spiegel:
     
  • Ausgabe vom 20.10.1949: Joachim von Ostaus 6. Parteigründung/-beteiligung wäre die GuD, die Nationale Union seine 7. gewesen.
  • Ausgabe vom 11.5.1950: In diesem Beitrag ist von dem Block die Rede (9).
  • Ausgabe vom 22.6.1950: Hier wird wiederum die Nationale Union mit von Ostau als Vorsitzenden erwähnt (6).
     
     
    Im Extremismusbericht des nordrhein-westfälischen Innenministeriums von 1950 wird als Joachim von Ostaus 7. Parteischöpfung die Nationale Union, mit Gründungsdatum 28.8.1949, genannt (7).
     
    Nach Tauber:
     
  • Gründung der Nationalen Union: 28.8.1949 (2).
  • Gründung des Blockes: Mai 1950 (2).
  • Der Block nimmt am Treffen in Neuwied teil (1).

  •  

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      Logos/Bilder/Eindrücke oben
       
       
     


     
     
     
     
     


     
     
     
       
    Quellenverzeichnis:
     
    (1) Kurt P. Tauber: BEYOND EAGLE AND SWASTIKA, Weslyan University Press, Middeltown / Connecticut 1967, Band II, S. 1086ff
    (2) Kurt P. Tauber: BEYOND EAGLE AND SWASTIKA, Weslyan University Press, Middeltown / Connecticut 1967, Band II, S. 1291
    (3) Hans W. Schmollinger: Die Nationaldemokratische Partei, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 1909ff.
    (4) Hans W. Schmollinger: Die Vaterländische Union, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 2385f.
    (5) Der Spiegel, Nr. 43 vom 20.10.1949, S. 9, Artikel "Dann haben Sie, was wir wollen"
    (6) Der Spiegel, Nr. 25 vom 22.6.1950, S. 3, Artikel "Konzessionen"
    (7) Extremismus-Berichte des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1950
    (8) Hans W. Schmollinger: Die Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 1005
    (9) Der Spiegel, Nr. 19 vom 11.5.1950, S. 3, Artikel "Solo"
    (10) Horst W. Schmollinger/Richard Stöss: Die Parteien und die Presse der Parteien und Gewerkschaften, Verlag Dokumentation Saur, München 1975, S. 192
    (11) Hans W. Schmollinger: Die Sozialistische Reichspartei, in: Parteinhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 2295.
     

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