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Ob es zu einer tatsächlichen Gründung der Atheistisch Demokratischen Union Deutschlands
(ADU) gekommen war, konnte von Parteienlexikon.de nicht zweifelsfrei festgestellt werden.
Erste Hinweise ließen sich in einem sozialen Netzwerk zwischen Ende März und Anfang April
2013 finden. Ein nächster Eintrag erfolgte dann erst wieder im Juli des Folgejahres.
Zwischenzeitlich sollte es einen Versuch zur Teilnahme an der Bundestagswahl 2013 gegeben haben,
der "mangels ernsthaften Engagements" aber scheiterte (1d). Laut einer Liste des
Bundeswahlleiters wurde allerdings keine Beteiligungsanzeige abgegeben (2). Mit Stand
vom September 2016 erfuhr man ein letztes Netzwerkauftreten der ADU im Oktober 2015.
Ihr Hauptprotagonist, bzw. einer ihrer, lebte mittlerweile im Ausland; die angegebene, eigene Webseite
war abgemeldet.
Wie der Parteiname schon vermuten ließ, setzte sich die Vereinigung für eine strikte Trennung
von Kirche und Staat bis in den öffentlichen Raum hinein ein. So forderte man ein Verbot des
Glockenläutens wie auch des Rufes des Muezzins zu Ruhezeiten. "Glockengeläut um 7:00 morgens
ist Terror" hätte es in einem möglichen Programm heißen können (1e). Im Gegensatz zu anderen
Parteien mit einem humanistischen Ansatz, die in jenen mit imaginären Freunden zuvorderst Gutmenschen
sahen, war der Blick der ADU hier wesentlich skeptischer, die GUTEN seien erst einmal nur sie selbst.
In einer Kurzbeschreibung strebte die Atheistisch Demokratische Union Deutschlands "das Ziel, eine
humanistische, ideologiefreie und pragmatische Politik zu machen und dabei zu Versuchen, die
Menschen von den geistigen und politischen Fesseln der Religion zu befreien" an. Sie vertrat die
Auffassung, daß die "Hauptquelle des Haßes auf dieser Welt die Religion" sei, die
mit Verachtung, Lächerlichkeit und Ablehnung behandelt werden" sollte (1b). In einer
weiteren Verlautbarung vom 1. Juli 2014 hieß es: "Dieses Abschütteln des religiösen Jochs
ist...eine Schicksalsfrage der Menschheit, ein neues Kapitel, fast könnte man sagen eine neue
Evolutionsstufe. ...es ist die einzige Chance für die Menschheit, langfristig in Frieden und
Harmonie und in Selbstbewußtsein, Humanität und Fortschritt zu leben" (1d).
Auch fand man die Vorstellung unangenehm, von einem Gott ständig beobachtet zu werden.
Das Parteilogo symbolisierte das "sehende Auge Gottes" in einem Verbotsschild. (1)
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