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ÜPD
"ÜberPartei" Deutschlands
Parteiprogramm
 

ÜPD
 
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Programm

Präambel   Manifest   Überzeugung?   Demokratieverständnis   Revolution?   Steuerpolitik   Bildung   Gesundheit   Kultur   Liebe oder Sexismus   Justiz   Sicherheit oder Rassismus   Wirtschaft   Natur oder Fortschritt   Liebe zum Leben  

  Präambel oben
 

 
Wir wollen an unseren Idealen gemessen werden,
auch wenn sie nicht an uns gemessen werden sollten.
Wir leben in der Utopie, dass die Utopie verwirklichbar ist.
Wir alle haben nur ein Ideal - nämlich, dass alle ihre Ideale frei ausleben können. Dieses Ziel ist unser Höchstes.
Selbstorganisation ist daher das zentrale Prinzip unserer Partei. Über alle wichtigen Fragen entscheiden wir gemeinsam und autonom von Zwängen. Selbstorganisation heißt auch, dass wir offen sind für Menschen, die Verantwortung für ihr Leben übernehmen, also an dem Selbstorganisationsprozess teilnehmen wollen, ob sie in die Partei eintreten oder nicht. Wir wollen ein Netzwerk aufbauen von unseren Unterstützern und jedem einzeln zeigen, was wir für ihn tun können. Je mehr wir werden, desto glaubwürdiger wird unser Weg. Wir wollen ehrliche Politik machen - wenn wir etwas falsch machen, wird es nicht verschwiegen. Wenn wir versagen, wird bewiesen, dass in diesem System niemand eine Chance hat, authentisch zu bleiben.
Die Satzung schreibt Organisation und Aufbau der Partei vor. Als Parteisatzung ist sie eine weiterführende Demokratisierung der Bundesrepublik (der Verbindlichkeit der Wahlversprechen und der Transparenz) und gleichzeitig ein Verfassungentwurf für eine Gesellschaftsordnung, die mit hierarchischen Hinterlassenschaften vergangener Diktaturen aufgeräumt hat: Individuelle Selbstbestimmung, kollektive Unabhängigkeit und gesellschaftliche Koordination. Damit will die Überpartei zur Partizipation der Massen aller Menschen an den Apparaten des Staates beitragen. Letztendlich jedoch beabsichtigt die „Überpartei“, Deutschland das Schicksal der Bundesrepublik in die Hände seiner Bevölkerung zurückzulegen.
Um der Herausbildung autoritärer Strukturen vorzubeugen ist eine horizontale Parteistruktur zu bilden.
Dazu gehört, dass sich die Partei von unten nach oben aufbaut, die wichtigste Instanz ist also das einzelne Mitglied. Alle wesentlichen Entscheidungen des Kollektivs entstehen unter Konsens. Um das zu ermöglichen sind die ersten Schritte Anonymität abzubauen und zu lernen sich zuzuhören. Das Konsensprinzip erfordert viel Respekt, Mitgefühl, Geduld und Vertrauen um sein wundervolles Resultat hervorzubringen: Den Kollektiven Willen. Dafür organisieren sich die Mitglieder in Kollektiven. Kein Kollektiv ist einem anderen gegenüber übergeordnet oder weisungsberechtigt. Die Arbeit in den Kollektiven erfolgt selbständig und gleichberechtigt, wobei sich das Kollektiv seine Arbeitsbereiche und Betätigungsfelder selbst wählt. Aus wiederum 2 Kollektiven kann eine Kommune entstehen. Jedes Mitglied ist bis dahin direkt stimmberechtigt. Von dort aus werden Vertreter zur Nationalen Ebene entsandt, die sich dort in dem Syndikat zusammenfinden. Diese Struktur ermöglicht eine Organisierung ohne Führer bzw. befehlende Zentralkomitees. Wir nennen das „direkte Demokratie“. So ist die ÜPD nur so gut oder schlecht, wie die Beteiligten an ihr und durch sie arbeiten. Die Organisation ist für uns also ein Mittel zur sozialen Emanzipation, kein Selbstzweck. Wir handeln nicht stellvertretend für andere, sondern für uns selbst! Es geht uns nicht darum, irgendwelche ,,Massen“ vor unseren Karren zu spannen, sondern aus unseren konkreten Erfahrungen heraus dort Perspektiven zu entwickeln, wo wir stehen. Wir handeln aus unserer Situation heraus, ohne unsere Macht an die Partei abzugeben.
Ziel der Partei und ihrer Satzung ist es, überflüssig zu werden, wenn sich niemand zu organisieren braucht, weil es keine Probleme mehr gibt, zu deren Lösung Viele nötig wären.
 
Die Präambel ist nicht Bestandteil des Parteiprogrammes, sondern leitet die Satzung ein.

 

  Manifest oben
 

 

Das Manifest ist ein Fest!
 

Es ist erschreckend! Die Welt ist aus den Fugen geraten. Wir leben in einem System. Ein System, in dessen Mitte die Gier nach Geld steht und das darauf aufbaut, dass jeder zuerst an sich denkt. Die Konzerne sind dessen heutige Herrscher aber bestimmt nicht die Ersten. Sie halten das System zwar aufrecht, doch es ist viel, viel älter als sie. Gehen wir also an seine Wurzeln - in der Geschichte. Bevor alle Sachen irgendeinen Firmenname hatten oder die autoverpesteten Innenstädte, grell beleuchtet von überdimensionalen Reklametafeln zu Mahnmalen der Sinnlosigkeit wurden. Datieren wir die Industrialisierung auf den Punkt, an dem die Maschine, bis dahin nur verlängerter Arm des Menschen, sich verselbständigte. Die Geister, die wir riefen. Doch nicht erst seit der Industrialisierung gibt es Macht. Erstaunlicherweise ist auch nicht Geld der Ursprung allen Leidens. Obwohl Es am bezeichnendsten ist für Kapitalismus. Schon viel früher schlug die Geburtsstunde der Unterdrückung.
Das markanteste Merkmal des Systems ist die Unterdrückung der Frau und dessen, was irrtümlicher Weise „weibliche Werte“ genannt wird. Patriarchat und das System entstanden zur gleichen Zeit, etwa 2000 Jahre vor Chr. Oder auch vor 5000 Jahren? Damals gab es noch keine Kriege, also auch keine Gewinner, die ihre Geschichte hätten schreiben müssen. Uns Menschen gibt es zwar schon seit rund 3 Millionen Jahren. Aber erst seit wir die Erfahrung des Subjektseins als getrennt vom Universum machen mussten und uns wiederfanden in fest definierten Ich-Grenzen wurde die Frau nur ein Anhängsel des Mannes. Seitdem entwickelten die Herrscher immer raffiniertere Methoden, die Völker zu unterdrücken, bewusst zu manipulieren und auszubeuten. Was mittlerweile zur Perfektion gereift ist. Die technologisch entwickelteste Kultur ist eine der sozial ärmsten und geistig geradezu primitiv. Das, was viele Fortschritt nennen, hat die Welt an den Rande des Ruin getrieben.
Das System ist das Patriarchat.
Das Patriarchat ist das System.

Patriarchat heißt Männerherrschaft, Herrschaft ist demnach männlich. So auch die Werte, die diese Zivilisation zu verkörpern sucht, wie Vernunft. Die verkopflichte Gesellschaft schlägt sich in Bürokratie nieder. Aggressives Verhalten, das Männern zeigen, ist auch Ursache für Krieg. Das System ist eine einzige Verklemmtheit, die Männer von Frauen trennt, Körper von Seele, Privat von Beruflich, Politik von Religion, Gut von Böse und nicht zuletzt die Armen von den Reichen. Kapitalistische Widersprüche und Dualismus.
 
"Das Problem dieser Zivilisation ist, dass sie keine Alternative zu Auschwitz hat," sagte Heiner Müller. Wir würden so etwas ja nie behaupten, aber Zivilisation ist eine Krankheit. Zivilisatorische Errungenschaften, wie Schulen, Krankenhäuser, Weltreisen, müssen neu begründet werden. Durch die Gründe, mit denen auch heute noch die ”Primitiven” den Dschungel verlassen. Dafür ihre örtliche, religiöse und sexuelle Freiheit aufgeben müssen. Beim Übergang vom Naturzustand zum Gesellschaftszustand hätte sich das Los keines einzigen verschlechtern dürfen. In einem auf Materialismus beruhenden Wirtschaftssystem aber, wo du nur bist, was du schaffst und besitzt; wo haben sein ist und Menschen in nützlich und unnützlich eingeteilt werden, da gilt auch: Arbeit macht frei.
 
Mensch, geht's uns gut! ...verglichen mit dem Rest der Welt. Das System ist nicht der Gradmesser für den Grad der Unterdrückung. Wer nicht leidet, ist auch weniger dringend am Paradies interessiert als wer leidet. Das ist ein Dilemma in einem viel größeren Dilemma, dessen Konsequenzen sich erst in der dritten Welt besichtigen lassen.
Doch auch wenn wir gerade nicht von Rassismus oder Sexismus betroffen sind, erleben wir tagtäglichen Terror: JEDEN Tag … auch jetzt ... leben wir in einer künstlichen, plastischen, falschen Welt, voll mit Parfüm, um den eigenen Geruch zu verstecken, perfekt genmanipuliertem Essen in fröhlich-bunten Verpackungen, aufblasbaren Möbeln, atemberaubenden Einkaufswelten. Perfekte Körper in schicken Klamotten; glückliche Yuppies nehmen original Soft Drinks; altbekannte Werbung, wo Blut blau ist; Superheldenfilme mit großartigen Haarschnitten und und und. All die Fassaden, die wir gewohnt sind, all das konstruiert das System: Eine Art total vorgefertigter „Way Of Life“, den Menschen und natürlich die versklavten Tiere entlang leben müssen. Und der immer im Heim endet. Dazu versucht das System Gefühle, die Unwohlsein verursachen, mit hohem Aufwand zu unterdrücken.
11. September 2001: Das Fass ist übergelaufen! Der American Dream, diese Allmachts-Sicherheits-Illusion ist geplatzt. Und auch heute in dieser umbruchsreifen Zeit können wir wieder spüren: Es liegt etwas in der Luft. Und in der Krise sehen wir eine Chance.
Über die unzähligen Varianten des Erträglichmachens des Weltschmerzes haben wir modernen Menschen die Frage nach den ökologischen Folgen gar nicht erst gestellt. Dieser Blindheit folgte nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus (der jede Hoffnung enttäuschte) ein allmähliches Erwachen und seit dem 11. September apokalyptische Panik: Der Mensch wird in Zukunft wohl gezwungen sein, seine Bedürfnisse auf eher natürliche Weise zu befriedigen.
Die Massenparanoia fängt sich zwar wieder in neue Illusionen, aber tiefgreifende Probleme schreien nach tiefgreifenden Entscheidungen und nicht nach der Schaffung neuer Illusionen.
Hallo, das Schuldenloch kann niemand stopfen. Dieses Finanzsystem ist unheilbar krank. Wir wollen ja nicht noch mehr Panik machen, aber machen wir uns perspektivisch darauf gefasst, das es bald zusammenstürzt - wenn wir alle etwas mithelfen: Macht da nicht mehr mit! Gebt einen Dreck auf das, was sie euch sagen! Verliert die Beherrschung! Entzieht ihnen den Gehorsam ... denen ... ja, äh, wer auch immer die Schuldigen sein mögen. Am Ende ja wir alle, die wir den Mächtigen die Macht über uns ja schenken. Wir alle: Schuldig! Schuldig!! Schuldig!!! Die Armen sind nur arm, weil wir reich sind. Deshalb greift jetzt jeder in seine Tasche, nimmt das Portemonaie und spendet es! NEIN! Kein Ablasshandel. Lassen wir unseren Besitz hinter uns und sehen dem Ende ohne Angst, ohne Terror ins Gesicht. Dann sehen wir: Wir haben nur diese eine Welt. Mitbürgerinnen und Mitbürger, basteln wir uns diese Welt, wie sie uns gefällt. Wir werden wieder Häuser besetzten und unser Gemüse pflanzen, wir werden teilen, tauschen, saufen und uns vermehren (Unsere Bewegung muss grösser werden)!
Dem Tod schnell ins Gesicht geschaut, leben wir nur einmal. ...und zu kurz für Kompromisse. Deshalb lasst uns schnell die Macht über unser Leben zurückzuerobern. Wir müssen unsere Freiheit mit Verantwortung füllen, sie nicht mit Sicherheit töten, nicht mit Stimmzetteln wegstecken, nicht an Chefs verkaufen oder an Ehepartner versprechen.
Schluss mit dem patriarchalen Besitzdenken! Eine radikale Umverteilung muss stattfinden! Die Häuser denen, die darin wohnen, die Werkzeuge denen, die sie benutzen, den Boden denen, die ihn bestellen. SOFORT!
Lasst euch nicht terrorisieren, von nichts und niemandem. Das ist die frohe Botschaft: Fürchtet euch nicht! Habt - um Himmels Willen - keine Angst voreinander. Denn, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wenn gerade mal nicht unsere Revolution losbricht, weht ein kalter Wind in einer kalten Zeit. Also wärmt euch gegenseitig. Versteckt euch nicht in Sicherheit, kommt zueinander und gründet Kollektive!

 

  Überzeugung? oben
 

 
Die Mosaike des Masterplan
Schalom! Wir haben den Kapitalismus abzuschaffen. Leute, die eine bessere Art des Zusammenlebens suchen und verdient haben, gründen diese Interessengemeinschaft. Wir laden alle Menschen ein, die ein kollektives Defizit verspüren. Denn welchen Namen man auch immer dem Ziel gibt, welchen Weg man auch beschreitet, welchen Aspekt des Ganzen betont, alle wollen das Gleiche: Ein Mensch soll nicht durch einen anderen Leiden. Wir kennen viele liebe Menschen und wollen, das sie in Ruhe gelassen werden.
Das, was hier gerade besteht ist nicht schon deshalb legitim, weil es eben besteht, sondern muss sich erst ausweisen vor der Forderung nach der Verwirklichung von Freiheit, Gleichheit, Solidarität ...
Das ist die wesentliche Vorraussetzung für jede Kritik an der Herrschaft. Wir wenden uns aber nicht nur gegen diese, sondern gegen Normativität und schon gegen Standpunkte schlechthin. Konstrukte wie Sinn, Geschichte, und das Subjekt spielen keine Rolle.
Wir schreiben gerade ein Programm, damit wir uns angreifbar machen und ein gemeinsames Selbstverständnis haben. Eine Art Klassenbewusstsein. Das Bewusstsein, dass: Wir leben (und werden sterben)! Das an sich ist einzigartig. Aber haben wir eigentlich (bis dahin) die Berechtigung, ein so verschwenderisches und verantwortungsloses Leben zu führen? Im Versuch, Schuldgefühle in diesem Punkt in Zukunft abzubauen, begannen wir nachzuforschen und uns umzusehen. Wir wissen nun, das es möglich ist, alle Dinge zu produzieren, die wir wirklich brauchen, ohne dass Mitmenschen unter unwürdigen Bedingungen leben und arbeiten müssen.
Ab einer bestimmten Stufe persönlicher Entwicklung hat man eigentlich keinen Bock mehr auf Politik. Somal letztendlich alles, aber auch nichts wirklich politisch ist. Denn es geht dabei um Zusammenhänge, abstrakte Systeme, statistische Meinung und gesellschaftliche Prozesse. Politik ist ein Ersatz für ganzheitliches Denken und vor allem Fühlen und funktioniert meist durch Schuldkomplexe, die auf Feindbilder übertragen werden. Na toll. Politik hat auch mit Macht zu tun. Sie entsteht durch die Ohnmacht der Menschen für sich selbst zu denken und konzentriert sich bei denen, die nicht für sich selber sorgen aber dafür die Verantwortung für andere meinen übernehmen zu können. Ein Ersatz der unmittelbaren Verbindung der Menschen untereinander. Die Macht des Staates ist die aller gefährlichste, da sie mit dem Anspruch auftritt, Ausdruck des allgemeinen Willens zu sein und die von ihr der Arbeit abgenommenen Reichtümer dem allgemeinen Nutzen zuzuführen. Sinn der Mächtigen aber ist, ihre Macht zu verteidigen. Mehr nicht. Während die eigentliche Aufgabe der Politik, unserer Auffassung nach Gerechtigkeit, den Bach `runter geht, debattiert die Realpolitik um die Misere von Arm und Reich - unverschämt konsequent - herum.
 
Minderheiten, unterdrückte und isolierte Gruppen brauchen jetzt eine ÜberIdeologie, die sie über andere erhebt, um sich von der Masse abzuheben in etwas Gemeinsameren. Du auch? Sicher wird der Frust über die ständigen Angriffe systemkonformer Dummer zu einer LUST (spekulativer Bejahung), die aus der Opferperspektive übergeht zu dem, was das "Band der Verzweifelten" heißt und sich entlädt zu Taktiken, gegenseitigen Hilfsversprechen und Wahrheiten, die der Regel widersprechen, die der hierarchischen Gesellschaft zu Grunde liegt. Von der sind wir ausgeschlossen. Übereinstimmung mit sogenannten Wahrheiten anderer, die das Böse "Irgendwelche Gründe wird es schon haben" entlarven können müssten, erzeugt Überheblichkeit, die sich zu dem Schutz gegen Angriffe mit "Da stehen wir drüber!" berufen fühlt. Das beruhigt nämlich ungemein.
Wie wir nun, die wir aus der Perspektive der Außenseiter die faschistoiden Züge, die dem deutschen Kleinbürgertum zuinnerst vorgezeichnet sind, erfahren mussten, darauf kommen, gerade einen stürmischen Debattierclub zu gründen und andere aufklären zu wollen, hat folgende Gründe: Einen irgendwie prophetischen Anflug und eine schamhaft verborgene pädagogische Ader. Oder der starke Helferkomplex, dem „Proletariat“ das eigene Joch bewusst zu machen, auf dass arme Menschen ihre Situation erkennen, jedes Weh-Wehchen auf das Zuspitzen kapitalistischer Widersprüche zurückführen und eine Revolution anzetteln. Also sind wir Revolutionäre in der Regel solche, die die Ungerechtigkeiten die ganze Zeit ertragen und in uns reinfressen, bis wir durchdrehen. Wenn wir aber sagen: "Es muss etwas getan werden!" ist es nicht der Ausdruck bosartiger Absichten, die sich anderswo nicht austoben können. Wonach wir stets streben, ist das Auffinden des natürlichen Flusses. Und mit ihm müssen wir gehen.
Zu jeder guten Ideologie gehört auch, um die historische Bestimmung zu unterstreichen, eine abgefahrene Interpretation der Geschichte. Eine unendliche Stärke beziehen auch wir aus der Gewissheit: Die Zeit ist auf unserer Seite und alle Gestirne sprechen dafür: Die Geschichte läuft unweigerlich auf das Goldene Zeitalter hinaus. Wer der geschichtlichen Verantwortung nicht gerecht werden kann, betrügt sich selbst und andere und zieht sich schließlich in eine Ecke zurück. Diejenigen, die eine große historische SEHNSUCHT und Behauptung in sich tragen, haben in der Geschichte eine unerschütterliche Stellung und können nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
Letztendlich aber können wir nur an uns - die Menschen - glauben. Zeit macht dabei keinen Unterschied. Weil: Wir machen den Unterschied!
Nicht die Organisation, sondern der “Lifestyle”, der Charakter und die Existenzweise jedes einzelnen Mitgliedes bestimmen das Schicksal, das uns ereilen wird. Das erscheint der einzige Weg.
Wir haben zwar die Hoffnung, das sich das Denken der Menschen über sich ändert, denn ansonsten würde der Mensch unter den Problemen, die er sich angehäuft hat, umfallen. Doch nur, wer Pessimist genug ist, die ganze Größe der Gefahr zu erkennen, hat überhaupt die Möglichkeit, an ihrer Abwendung mitzuwirken.
Da alles einem bestimmten Prinzip folgt, kann man sich zu jedem x-beliebigen Mist mit dem Ideologie-Selbst- Baukasten des aufgeklärten, reflektierten Geistes eine passende Ideologie basteln. Auf die Gefahr hin, das die Idee des Rechts nur aus rechtlosen Umständen resultiert und somit unsere Ideale von Freiheit und Unabhängigkeit (diese komplexen Vorstellungen gehen zurück auf die religiöse Idee des freien Willens) nur das Gegenteil der herrschenden Unterdrückung sind, schufen wir uns besser ein Fundament, wo keines ist. Durch das radikale Reduzieren von Komplexität. Die nihilistische Antihaltung wird automatisch zur Ideologie. Und rastlos suchen wir nach der grundlegenden Versöhnung, die Gespaltenes wieder heil macht.

 

  Zum Demokratieverständnis und unseren Aufgaben oben
 

 
Jedem Recht getan, ist ein Ding, das keiner kann?
Unsere Aufgabe ist es hauptsächlich, zur Meinungsbildung beizutragen.
Wir bekennen uns zur Demokratie, auch wenn diese den Problemen unserer Zeit nicht entsprechend radikal und konsequent begegnet. Geht alle Macht vom Volke aus? Nimmt man „Demokratie“ wörtlich heißt es Volksherrschaft. Alle hätten Macht. Es gibt keine Hierarchien und keine Vertreter. Und genau solch eine Demokratie wollen wir.
Wir wollen es zwar auf uns nehmen die Fehler, die gemacht wurden, auszubügeln, aber ohne dem alten ausgetrampelten Weg zu folgen, der uns ja hierher gebracht hat. Wir sind keine Avantgarde - das Bewusstsein einer gesellschaftlichen Gruppe. Niemand hat es nötig, repräsentiert zu werden.
Wir wollen nicht das Elend verwalten, wir wollen die Umkehr bringen! Jedoch sehen wir dafür im Parlamentarismus nicht ganz das richtige Mittel. Wir bleiben die Opposition von der Straße.
Parteien, Verbände und kleinere Organisationen, die mit und in den Apparaten Veränderung durchzusetzen versuchen, werden gründlich desillusioniert. Vielmehr zeigt sich, dass die Technokratie sämtliche Entscheidungsfelder besetzt. Technokratie, die Herrschaft von Fachleuten, blockiert Meinung, Bürgerwillen und damit wesentliche Lebensgefühle. Unter dem Vorzeichen allumfassender Sachkompetenz konnte sogar der Zügel zwischen Befehl und Gehorsam wieder straffer angezogen werden.
So erschreckend unglaublich es auch ist: Auch dieser Staat wurde mal im Zuge einer Revolution gegründet und mit spendablen Idealen wie Unversehrtheit und Freizügigkeit versehen. Dass davon nicht viel übrig blieb, zeigt, dass Regierungsformen - wenn sie fortdauern - in immer stärkerem Maße zu aristokratischen Formen tendieren. Es gibt keine Regierung der Vergangenheit, von der bekannt geworden wäre, dass sie diesem Muster nicht entsprach. Und sobald die Aristokratie sich ausbreitet, tendiert die Regierung immer mehr dazu, lediglich die Interessen der herrschenden Klasse zu vertreten - ob sie nun auf erblichem Adel oder Vormachtstellungen finanzieller Mächte beruht.
Die Macht vollzieht ständig und von Natur aus Totalisierungen. Deshalb ist es wichtig, das nach DER Revolution die Bürger ihre neu gewonnene Freiheit nicht gleich wieder abgeben. Trotz und wegen der Wankelmütigkeit der Masse, brauchen wir permanente Revolution. Keine Frage, dass die Geschichte wechselhaft verläuft. Aber jeder Versuch, ein System zu entwerfen, das nicht zerfällt, wäre - wie Kapitalismus - von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Es würde uns immer etwas fehlen. Außerdem sind wir dazu viel zu faul und wollen die Macht nur zerstören. Die Welt verändern, ohne Macht zu übernehmen. Entscheidungen dürfen nicht über die Köpfe von Anderen hinweg getroffen werden, sondern so nah an den Betroffenen wie möglich - von ihnen selbst. Entweder ist eine Reform von Leuten erarbeitet, die sich für repräsentativ halten und sich einen Beruf daraus machen, für andere zu sprechen (in deren Namen), dann ist sie eine Unternehmung der Machthaber und die Repression wird ausgeweitet. Oder es handelt sich um eine Reform, die von den Betroffenen selbst verlangt wird, dann ist es eine revolutionäre Aktion, die bereits aufgrund ihres partiellen Charakters dazu bestimmt ist, die Totalität der Macht und ihre Hierarchie in Frage zu stellen.
Der Übergang in eine klassenlose, herrschaftsfreie Gesellschaft ist also die wahre Kunst.
Der Staat ist aus seiner unspontan bürokratischen und militärisch strukturierten Natur heraus Teil des Problems und kann für solche Entwicklung keine Hilfe sein, außer die rechtliche Grundlage schaffen und seine letztendlich letzten Mittel - Steuern, Subventionen und Polizisten - locker machen. Der Staat ist doch nicht die Gemeinschaft! Und auch die Wirtschaft soll mal nicht so tun, als wäre sie die Sonne, die alle Energie spendet.
Total von unten her organisierte Bürger müssen ihre Verantwortung dem Staat entziehen und - soweit es geht - unabhängig von staatlicher Unterstützung werden, indem kollektive Aufgaben den lokalen Gruppen übertragen werden. Nicht der Pyramide der Herrschaft, sondern dem Kreis der Gemeinschaft.
Und mehr als das müssen wir uns auch der Verwertung entziehen. Die neoliberale Globalisierung hat Nischen.
Aus Subkultur, alternativer Lebensweise und auch auf wirtschaftlicher Basis Chef-freier Kollektivbetriebe in vorerst parallel zur Privatwirtschaft existierenden Netzwerken von Tauschbörsen, "Fairtradeunternehmen" und Eine-Welt- Läden ... wollen wir eine komplette Parallelgesellschaft stricken.
Das Lebensmodell - einfach leben, solidarisch und ohne Profitgier handeln, miteinander teilen nicht aus Zwang, sondern aus Freude, verantwortungsbewusst, aufmerksam und liebevoll mit der Schöpfung umgehen - dieses Modell, das von uns in schwierigen und spannungsvollen Zeiten gelebt wird, bietet ohne Zweifel die beste, vielleicht einzige Überlebenschance für viele Teile unserer Erde.
Wir glauben darüber hinaus nicht, dass gerade unsere Ideologie viel ändern wird, oder irgendeine. Was auch nicht mehr zu wünschen wäre.
Vielmehr sind es die kleinen praktischen Dinge, die das Leben der Menschen betreffen und vielleicht irgendwann größere Ausmaße annehmen. In kleinen Gruppen, von unten her; von den Verhältnissen der Menschen untereinander.

 

  Revolution? oben
 

 
Ohne Liebe und Sinn für Humor, haben wir dem Bestehenden keine Alternative mehr anzubieten.
Es bleiben nur noch die Fragen wie, und vor allem warum das System funktioniert. Ein System funktioniert - nur in sich logisch - reibungslos.
Wir leben in einer zweigeteilten Gesellschaft. Die Klassen sind nicht deutlich zu erkennen. Aber dennoch sind die Meisten von einem Lohn abhängig. Und da niemand das bekommt, was er eigentlich erwirtschaftet, muss es irgendwo auch die herrschende Klasse geben. Aber von der Ausbeutung des Anderen profitiert jeder von uns. Jeder ist Ausgebeuteter und Ausbeuter zugleich. Kapitalismus ist also keine Verschwörung von Wenigen, sondern er funktioniert, weil wir funktionieren. Vertrieben wir nur die Herrschenden, bliebe das Machtvakuum und sie wüchsen nach wie die Köpfe der Hydra.
Warum stehlen denn die Hungernden nicht oder streiken die Ausgebeuteten?
Warum kämpfen die Menschen um ihre Knechtschaft, als ginge es um ihr Heil??
Sich alleine zu fühlen und nicht genügend Informationen über die genaue Funktionalität des Systems zu haben, hält uns auf, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen.
Sind wir überhaupt fähig, in der Gesellschaft unserer Träume zu leben? So selbstverantwortlich die Freiheit zu nutzen, dass kein Machtvakuum entsteht? Es wird deutlich, dass eine Persönlichkeitsänderung nötig geworden ist. Die Front verläuft nicht mehr zwischen links und rechts der Barrikade, sondern zwischen denen, die sich treu geblieben sind und denen, die ihr Denken und Fühlen den Sachzwängen und Anforderungen unterordnen. Unser Ziel ist es, die Basis von Isolation und Konditionierung zu untergraben und das System der Sonnenuntergangs- Mentalität zu durchleuchten und zu recyceln.
Das System kann nichts dagegen tun, wenn wir uns unserer Selbst bewusst werden, die gemeinsamen Möglichkeiten erkennen und damit aufhören, uns gegenseitig anzugreifen und auszunehmen. Es wird überflüssig!
Wenn die Grenzen der Identität verwischen, wodurch sollten wir uns denn unterscheiden? Die Welt gehört uns und es liegt in unserer Hand, was mit ihr wird.
Wie sollten wir, wenn wir unsere Situation erkannt haben, aufzuhalten sein?

 

  Steuerpolitik oben
 

 
Manches ist mit Worten nicht zu erreichen.
Freiheit ist nicht, mit ´ner Harley über den Highway zu brettern, sondern: Verantwortung.
Und mit ihr kommt auch die Neigung sie loszuwerden. Alle Beide. Als Verursacher von Müll trägt man die Verantwortung - nur so als Beispiel - oder für Schnee und Blätter auf dem Bürgersteig vorm Haus. Im Ameisenhaufen Berlin jedoch ist dafür die BSR -Kolonne verantwortlich.
Mit den Steuern haben wir unsere Freiheit an den Staat verkauft.
Die BSR hat - in dieser Form - nichts mehr mit Arbeitsteilung zu tun. Denn sie wären dann ja nur eine Interessengemeinschaft von Leuten, die „sauber” machen und Bäume pflegen würden. Aus dem inneren Bedürfnis heraus, die Umwelt auch außerhalb der eigenen vier Wände zu verändern. Verantwortung ist das der Macht entgegengesetzte Prinzip. Verantwortung verwandelt Abhängigkeit vom System und von Leuten in orangenen Kitteln, die sich um dich kümmern, in selbstbestimmtes Leben. So haben wir uns das zumindest gedacht. Doch wer sich nicht bewegt, der spürt auch seine Fesseln nicht. Wussten wir, was Leben ist, merkten wir auch eher, was uns davon abhält. Wir Menschen sind mit der Gabe der Freiheit einfach grenzenlos überfordert. Die vielen Möglichkeiten machen jede Entscheidung beliebig und dadurch unauthentisch.
OK. Jedenfalls, wenn du über die Dächer einer Großstadt oder in die Sterne schaust - dir eben mal tierisch klein vorkommst, wie eine Ameise, verstehst du, dass diese individuelle Freiheit nur ein Stadium der Einsamkeit ist.
Der westliche Individualismus und seine Vorstellung von Freiheit, hat dazu geführt, das wir uns als Hauptdarsteller/in und die anderen nur als Statisten sehen - im Film des Lebens. Und natürlich gucken alle hin, wenn wir uns auf ein Podest stellen, was wir tagtäglich probieren, als Zeichner, Musiker, Schriftsteller, Lottospieler oder Welt-ein-bisschen-Verbesserer [Auto, Haus Kinder] - die grossen Träume eben, die uns wach halten, an die wir uns hängen, für die wir uns abstrampeln, oder eben aus eigenen Lebenswillen heraus. Der Ich-Kult lähmt die Bewohner westlicher Industrienationen, gleichwohl er die Konzerne prächtig verdienen lässt.
Denn wir werden ausgenutzt, als wären wir Bauern im Schachspiel der Freien Marktwirtschaft, und diese Träume, für die wir uns so abstrampeln werden immer an einem feinen Faden hängen, bis wir sterben oder wir sie vergessen, wenn wir nicht endlich anfangen, gemeinsame, alternative Perspektiven zu entwickeln.
Freiheit bedeutet nicht Begnügen und Vergnügen, sondern Verantwortung und großen Zusammenhalt!
Die Notwendigkeit eines Staates kann nur auf einer Annahme ruhen: Der Mensch sei „von Natur aus“ schlecht, bräuchte Überwachung, Kontrolle, Bevormundung, Polizei und Knäste.
Doch kannst du einen Menschen nennen, in dem sich Gott je zuhause gefühlt hätte? Eine Zeit? Einen Ort? Es gibt wohl auch nix im Kosmos, das total gut oder total böse ist. Immer sind es nur Bewegungen. Und so möchten auch wir nur ein Teil davon sein. Denn Freiheit ist nichts. Befreiung ist alles.

 

  Bildung oben
 

 
Der postmodern provozierte Geschichtsverlust sollte unsere Dankbarkeit nicht daran hindern, das Leben Hilfloser als kollektive Aufgabe wahrzunehmen.
Disziplin dient insgeheim meist der Unterdrückung. Sie wurde nicht zur Befreiung, sondern aus Gründen der Begrenzung geschaffen.
Wenn wir eine bessere Welt wollen, brauchen wir schlaue Kinder und keine hilflosen kleinen Wesen, die unter Druck gesetzt werden, um Leistungen zu erbringen. So, Buch zu! Wir wollen es wissen! Wir wollen die Wahrheit! Politiker, das können Leute wie wir alle sein. Aber Lehrer müssen die meiste Verantwortung in ihrem Beruf tragen. Es gibt zum Beispiel Schulen, wo Lehrer sich ihre Autorität bei den Schülern mit Wissen verdienen, ihr Verhältnis zu ihnen nicht auf Schulpflicht und Kohlemachen aufbaut, sondern in dem Bedürfnis der älteren Generation liegt, ihre Erfahrungswerte an Jüngere weiterzugeben. Was Interesse weckt und Neugier. Am wichtigsten ist die geistige Seelenbildung und nicht, Gehorsam zu reproduzieren. Ein Kind zu fördern ist weit mehr, als seine bloße Ernährung und Beschäftigung. Das Fördern inneren Wachstums ist ein viel zu komplizierter Vorgang, als dass er von irgendeinem Instinkt oder einer Institution gesteuert sein könnte. Viel Aufmerksamkeit sollten Eltern und Politiker den Kindern schenken. Es gibt keine bessere und letztendlich andere Möglichkeit, einem Kind beizubringen, dass es ein wertvoller Mensch ist. Dementsprechend geht es dann mit seinem Leben, dem anderer und der Welt um.
Die Eltern wissen intuitiv noch am ehesten, was für ihr Kind "am Besten ist" und sollten viel, viel Zeit mit ihnen verbringen. Die Kitas sollen zu Kinderläden umstrukturiert werden, die die Verwandten selber betreiben.
Es reicht nicht, den Umgang mit Kindern in wöchentlichen Kursen zu erlernen. Grundsätzlicher Respekt vor jedem Lebewesen als ebenbürtig und der ständige Kontakt zum eigenen "Es" sind die Schlüssel zu einer kinderfreundlichen Politik.
Die Kinder gehören uns nicht, auch nicht unsere eigenen. Es sind Töchter und Söhne des Lebens` Verlangen nach sich selbst. Wir können ihnen unsere Liebe geben, aber nicht unsere Gedanken. Denn sie haben ihre eigenen. Sie wohnen im Morgen. Wir dürfen sie uns nicht gleich machen, denn das Leben läuft ja nicht rückwärts. Die Praxis des Erwachsenwerdens verläuft in vielen kleinen Schritten, mit vielen kleinen Sprüngen ins Unbekannte. Die vielen Tabus, Diskriminierungen, Regeln und Verbote nehmen das Lernen durch das "Versuch und Fehlschlag" - Prinzip vorweg und machen unsere Kleinen unmündig. Autoritäre Strukturen in der Schule und Zuhause treffen die wehrlosen und rechtlosen Kleinen am stärksten. Wer dem selektiven Druck nicht Stand halten kann oder will, wird von dieser Gesellschaft brutal ausgegrenzt, abgestempelt und diskriminiert. Nur die "Schönsten", "Besten" und Rücksichtslosesten erreichen etwas. Die zum Verlust ihrer Kindheit, zu Besitzdenken und Wirtschaftswachstum dressiert werden.
Eine Erziehung zur Unfähigkeit zu lieben. Eine Erziehung zum Liebesentzug. Eine Erziehung zu Ersatzbefriedigung von Liebesbedürfnis durch Massenkonsum; Eine Erziehung zu Kommunikation und Aufmerksamkeit durch Medien. Es ist zum Fürchten, mit was für Vorbildern die Medienwelt den Heranwachsenden auflauert, die den arbeitenden Eltern zur Entlastung dienen soll. „Erziehung“ ist Sache von Verwandten, die das Kind als Eigenes oder Gemeinsames lieben und vorbildlich zum eigenständigen Leben begleiten. Oft scheint vergessen, was die einfachste Art des Lernens ist: Das Nachmachen von Vorbildern. Ein nicht ganz unpolitischer Faktor, denn das Problem dabei ist nun, dass die ganze Menschheit einerseits noch total kindlich, unverantwortlich und unselbständig ist und andererseits extrem kinderfeindlich.
Architektur und Produktionsweisen lassen keinen Platz für Kinder.
Äußerlich scheinen sie vielleicht wie erfolgreiche Erwachsene, doch die meisten dieser "Erwachsenen" bleiben bis zu ihrem Tod psychisch Kinder, die sich nie wirklich von ihren Eltern und von der Macht, die Eltern über sie hatten getrennt haben. Nur Wenige haben ein erkennbar persönliches Leben entwickelt. Alles an uns scheint aus zweiter Hand zu stammen, sogar unsere Gefühle. In vielen Fällen müssen wir uns sogar auf Informationen aus zweiter Hand verlassen, um überhaupt funktionieren zu können. Langsam, aber beharrlich lassen wir uns enteignen- von unserer Sprache, von unseren Gedanken und von unseren Gefühlen.
Autoritäre Charaktere sind während ihrer Erziehung dressiert worden, mussten ihr Lustempfinden und ihre Triebe der Realität und den vorgegebenen Sachzwängen unterordnen, ohne für sich diesen wichtigen Konflikt lösen zu können.
Das Grundgefühl eines sterilen, vorgeplanten, vorher bestimmten Lebens - vorausgesetzt, man ist auf der Gewinnerseite- hat alle Menschen nachhaltig geprägt. Unterschiedlich sind hingegen nur die Formen, wie der Einzelne den Widerspruch zwischen Gefühl und Erfordernis verarbeitet. Die Einsicht, das sich der Mensch als höchstes Rechtsgut den Sachzwängen der technologischen Diktatur von Raum und Zeit bedingungslos zu beugen habe löst überall tiefe Verbitterung, Ohnmacht und Resignation aus.
Allenthalben leiden Menschen an unterentwickelten Lebenstrieben, quält uns innere Leere.
Die Jugend, die hilflos und wütend mit ansehen muss, wie ihr Freiheitsspielraum und ihre Zukunftschancen immer kleiner werden, wehrt sich zunehmend gegen ihre Bevormundung. Da es für sie aber keine erziehungsfreien Orte gibt, bleibt für viele nur noch das Leben auf der Straße. In der jungen Generation wird der Club zum Zuhause und die Clique zur Familie. Viele bewegen sich zwischen Kriminalisierung und Selbstzerstörung. Sie halten den ganzen Erziehungswahnsinn, Elternkrach, Leistungsdruck, Ämter- und Bullenstress, Schulden, Mobbing und Denunzierung einfach nicht mehr aus.
Ob nun städtische Subkultur, Landkommune, Sekte, Selbstmord oder Drogenkonsum - je eindimensionaler Manager, Politiker, und Funktionäre dieses Land verwalten, desto mehr Jugendliche werden sich hier freiwillig ausbürgern. Schon längst eine praktische Antwort.
Die lange Nicht-Beteiligung an "demokratischen Prozessen" war keine Entpolitisierung unserer Generation, sondern war unsere Art, Politik zu betreiben. Die weitverbreitete Behauptung, Jugendliche seien geradezu unpolitisch, und hätten sich ich-bezogen in eine Traumwelt abgekehrt, trifft nicht zu. Eine junge Generation, die sich in ihren Selbstwertgefühl bedroht sieht, hat ausgezeichnete Antennen für Macht und Unmacht. Ihre Sensibilität ist ausgeprägter, um Unterdrückung, Elend oder Leid nachzuempfinden, als bei den ausgebufften Profis, die für sie zuständig sind. Die Veranlagung, die alten Umstände zu hinterfragen gibt es nicht ohne Grund. Diese Phase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter gibt es zum Beispiel in Naturvölkern nicht, da es so etwas wie Erziehung dort nicht gibt.
Jedem sollte freistehen, mit wem und zu wie vielen man eine "Lebensgemeinschaft" eingeht. Eine Chance, ehrliche Bezugsgruppen aufzubauen.
Wir wollen gleichzeitig aus Familien flüchten und keine der angebotenen pädagogischen Hilfen annehmen. Wir können nicht genug beteuern, wie zentral uns diese Angelegenheit ist.
Unsere Suche nach dem Paradies ist die Suche nach der verlorenen Kindheit. Der Versuch, den überfüllten Verstand seiner Schattenseite, der Fantasie, dem Gefühl und der Spontanität wiederzugeben.

 

  Gesundheit oben
 

 
Mehr Vertrauen in die Selbstheilungskräfte!
Saubere Natur und gesunde Lebensweise, das heißt: Tiefe Atmung, viel Bewegung, gute Ernährung, Gleichgewicht des Seelenlebens und Zusammenhalt der sozialen Bezugsgruppen sind die Grundlagen für “körperliche Unversehrtheit”.
Mit einem Haufen Pharmazeutika, die Menschen das Bewusstsein dämpfen, Probleme verdrängen, zerstreuen, den Heilprozess verlängern und nur hohe Kosten verursachen, wird versucht, Krankheiten zu begegnen.
Zu dem, was von Akupunktur bis Naturheilkunde an einfachen traditionellen Heilmethoden erhalten geblieben ist, bräuchte die etablierte chem./techn./chirurg. Schulmedizin nur eine Ergänzung sein.
Auch aus gesundheitlichem Standpunkt taugt die kapitalistische Gesellschaftsform also nicht.
Viele Krankheiten werden durch industrielle Umweltverschmutzung und Arbeitsverhältnisse, Stress, Junk Food, allgemein falscher Befriedigung von Grundbedürfnissen und konkurrenzbedingter Isolation verursacht.
Für uns ist es normal geworden, verärgert zu sein, gewalttätig, verwirrt, nicht die richtigen Reaktionen auf andere zu zeigen. Denn wir leben auf engem Raum miteinander und das Leben beinhaltet auch Hass. Psychologisch gesehen: eine Geisteskrankheit wie Paranoia, Schizophrenie, nervöse Krise, Depression ... eine lange Liste.
Die meisten psychotherapeutischen Patienten und Nichtpatienten - da die Neurose eher die "Norm" als die Ausnahme ist - haben ein Problem damit, der Realität des Todes klar und gerade ins Auge zu sehen, ob sie nun jung sind oder alt. Wenn wir mit dem Wissen leben können, dass der Tod uns ständig gegenwärtig ist (und das ist ein hoher Anspruch, den wir da hegen), dann kann der Tod unser "Verbündeter" werden, noch immer furchterregend, doch ständig eine Quelle weiser Ratschläge. Mit dem ständigen Bewusstsein der Begrenzung unserer Zeit voll zu leben und zu lieben, können wir uns immer den bestmöglichen Gebrauch von ihr machen. Wenn wir aber vor dem Tod zurückschrecken, vor der sich ewig wandelnden Natur der Dinge, dann scheuen wir auch zwangsläufig vor dem Leben zurück und erkranken daran. Die Neurose ist ein Ersatz für legitimes Leiden. Die Neigung, Problemen und den ihnen innewohnenden gefühlsmäßigen Leiden auszuweichen, ist die Ursache aller menschlichen seelischen Krankheiten. Also nicht Leiden, sondern das ständige Vermeiden von Leiden macht uns krank.
Neue Kliniken und "kleine Helfer" bekämpfen nie die wirklichen Ursachen.
Doch wer in unserer Zivilisation als sozial angepasst gelten will, übt sich darin, Leiden zu verstecken. Zugrunde liegt die Phantasie, das Leiden in Schach halten zu können, wenn man es sich und den anderen nicht mehr zeigt. So etwas kann nur funktionieren in einer hysterischen Gesellschaft, in der vorwiegend das gilt, was äußerlich zu sehen ist. Man einigt sich gemeinsam darauf, welches Spiel zu spielen ist. Man spielt mit und reagiert bei anderen auch nur darauf, was sie spielen. Die Vorschrift lautet, Munterkeit und Zuversicht zu mimen. Man erscheint nur mit lächelndem Gesicht und sieht um sich herum auch lediglich strahlende Mitspieler... Es verliert an Bedeutung, wie man wirklich ist. Entscheidend ist, wie man ankommt, wie man sich verkauft, was einem "abgenommen" wird. Wer erfolgreich sein will, darf nicht leiden. Denn wer kaputt ist, mit dem kann man nichts mehr anfangen. Verinnerlichungsprozesse bewirken, das man am Ende so sein will, wie man sein soll.
Wie könnte da eine Person, die dich nicht kennt, dein Leben in Ordnung bringen, bei den normalen Reaktionen helfen, wenn du mal in Rage gerätst? Sie kann dich nur anschauen, aufputschen oder in Randgruppen abstempeln. Die Ordnung, die vorgibt sie vermeiden zu wollen, braucht Opfer, wie keine andere. Dort sei das Leiden, nicht bei einem selbst. Dort sei die Schuld. In den Randgruppen sammelt sich, was wir verdrängen. Dadurch, dass die Gesellschaft versucht, Opfer zu vermeiden, produziert sie sie. Wenn eine Person jedoch ein anderes Leben braucht, versuchen gewisse Zentren sie mit ihrem Psychoscheiß wieder in "das normale Leben" zu integrieren, in diese kranke Gesellschaft, die sie ja krank gemacht hat und schaffen so Randgruppen wie Obdachlose, Zigeuner, Freaks, Besetzter, Menschen verschiedener Hautfarben und Idealen und wer auch immer nicht ist wie sie.
Die Front zwischen Angepassten und Aussteigern ist wichtiger Schauplatz, auf dem die aktuelle gesellschaftliche Konfliktlage sich darstellt. Bestehen Chancen, dass die verdrängte und die verdrängende Seite sich miteinander auseinandersetzen und zu einer gemeinsamen Bearbeitung ihrer gemeinsamen Probleme zurückfinden, statt sich weiter voneinander zu isolieren? Eine Illusion, denn das zentrale Problem ist die bankrotte Moral der bürgerlichen Gesellschaft. Wer will sich schon den Bankrott nachsagen lassen, denn im Unterschied zum Konkurs ist er selbstverschuldet.
Dazu versucht das System - wie eigentlich jedes - Emotionen zu unterdrücken und nette Psychoscheiß-Arschlöcher machen ein nettes Geschäft, während viele Menschen wegen politischen Idealen in Gefängnissen sitzen, wegen einer anderen Sicht der Dinge Psychiatrien füllen oder zu Hause unter legalen Drogen stehen ... alles in Ordnung?
Wer bei solchem Schwachsinn nicht den Verstand verliert, hat keinen mehr zu verlieren.
Aggression ist nur auf der Welt, weil es Unrecht gibt. Dass ein Mensch Wut empfindet, ist der Beweis, das er ein Gespür für Gerechtigkeit hat und genug Würde, sich nicht mehr alles gefallen zulassen.
Letztendlich kann niemand geheilt werden, der nicht schon einen Teil der Heilung in sich trägt.

 

  Kultur oben
 

 
Kitsch ist die beste Avantgarde!
Kunst ist eine Erträglichmachung des Unerträglichen. Kunst ist konstruiert, Kunst ist Schein, Verewigungszwang und Arroganz.
Schluss mit dem Ekel! Zurück zum Bestialischen, Antiästhetischen, zu echter Kommunikation.
Kultur ist ein Pfeiler des Hologramms Nationalstaat. Der steht als Verfechter moralisch-ästhetischen Anspruchs in Form von Zensur und Altersbegrenzungen auf total verlorenem Posten. Es gibt nämlich nichts, was es nicht gibt und die Kunst macht das eigentlich nur sichtbar. Die Realität aber ist ihr immer um einiges voraus. Die aktuelle (postmoderne) Kunst versucht zwar, Authentizität zu inszenieren. Aber Schönheit und Nutzen müssen wirklich zueinander finden. Wenn wir nicht mehr nur die Natürlichkeit in unser Leben integrieren, sondern uns in die Natur, ist das der Untergang der Zivilisation. Lasst uns mit GUTEM Gewissen verdummen!

 

  Liebe oder Sexismus oben
 

 
Es gibt ein Ziel, doch was wir Weg nennen ist eigentlich nur Zögern.
Freie Liebe ist ein Ideal. Leider ist es ein Ideal, zu dem nur sehr wenige fähig sind.
Hier können wir leider nicht mehr nur über die Wirtschaft herfallen. Auch wenn im Kapitalismus die Frau immer als Reservearbeitskraft herhalten musste und letztendlich die unbezahlte Arbeit im Haushalt und mit dem Nachwuchs leisten muss und somit auch meistens in die finanzielle Abhängigkeit von ihrem Typen gerät. Gut, dort hat sich in letzter Zeit etwas geändert. Was das Einbeziehen der Frauen in die Marktwirtschaft betrifft, stieg 2000 die Erwerbsquote von Frauen auf 57,7%. Dieser scheinbare Erfolg ist der Expansion des Dienstleistungssektor zuzuschreiben, in dem 80% der Frauen arbeiten. Dienen also?! Nur Halb so viele Frauen sind in Führungspositionen wie Männer und Karrierefrauen sind angepasste Männer. Es ist naiv zu hoffen, das sich mit erhöhter Erwerbstätigkeit die patriarchale Rollenzuschreibung langsam auflöst. Geändert hat sich trotzdem nichts an einer generellen Benachteiligung, wie unterschiedlicher Gehälter (ein Drittel weniger als Männer), Arbeitszeiten und Arbeitslosenzahlen belegen. Es geht um weit mehr als nur der Trennung von Produktion und Reproduktion. Weltweit werden jährlich 9 Millionen Frauen Opfer des Frauenhandels. Das ist die Spitze der Ausbeutung der körperlicher Arbeitskraft. Sexismus ist immer noch ein ertragreiches Unterdrückungsmittel. Offiziell wurde jede 5. Frau mal Opfer "häuslicher Gewalt". Die Dunkelziffer ist krasser.
Welche Frau geht schon zur Polizei, wenn sie von ihrem Partner geschlagen wird? Und doch ist es möglich, mit direkten politischen Mitteln, außer nur auf die Frauenquote zu pochen, daran zu ruckeln, dass wir in einer patriarchalen Gesellschaft leben. So typische Methoden wie Frauenkampfsport sind zwar altmodisch, aber wirksam. Würde allerdings die Männerherrschaft nur auf körperlicher wie finanzieller Überlegenheit beruhen, wäre das noch einfach. Ist aber nicht so. Von der Geburt an wird ein Mädchen geschlechtsentsprechend dazu erzogen, minderwertig, unterwürfig und schuldig zu sein. Seit Generationen wird das so vorgelebt. Wie funktioniert das? Diskriminierende Klischees sind da, um sich als besser darzustellen. Als ein Mittel, Konkurrenz auszutragen. Tatsächlich verfallen wir vor allem dann dem Rollenverhalten, wenn wir uns unsicher fühlen. Es ist vor allem eine Frage des (Selbst-)Bewusstseins, den "kleinen Unterschied" zu übersehen. Viel zu oft wird eine symbiotische Abhängigkeit als „romantisch“, sexistische Witze als „neckisch“ und die Unmöglichkeit, nachts alleine auf die Strasse zu gehen als „biologischer Nachteil“ verharmlost.
Der Mann, der wenn das tägliche dahinplätschern zur Normalität geworden ist, gefragt wird, was er vom Leben versteht, richtet sein Auge auf das Geschlecht der Frau, die in ihren Grundrechten und Lebensraum immer weiter eingeschränkt und an den Rand gedrängt wird.
Auch eine Frage der Aufklärung, Sexismus abzubauen? Nirgendwo ist schwerer zu unterscheiden, welches Verhalten konstruiert - und daher revolutionär zu dekonstruieren ist - und welches authentisch ist. Es handelt sich schließlich auch um ein Rollenspiel. Wir können auch nicht verschweigen, das Männer und Frauen "natürlich" grundverschieden veranlagt und ausgerichtet sind. Wir müssen trotzdem alles tun, um Klassifizierungen zu vermeiden. Wir sind nicht gleich, aber es ist immer gut, davon auszugehen. Ja, es ist sogar viel, das zwischen uns steht. Weil Sexismusdebatten immer emotionsgeladen sind, haben wir allein hier Statistiken angeführt, um die Sexismustheorie nicht als reine Paranoia zu sehen. Wer ist nicht schon vom anderen Geschlecht enttäuscht und verletzt worden? Daher ist dieses Thema ein gesellschaftliches und politisches Tabu. Da es offensichtlich ja auch um Sex ginge. Nicht unbedingt. Nur wenn man dazu neigt, Menschen nach ihren "Funktionen" zu beurteilen.
Wir und unsere Begehren wollen nicht weiter eine Welt von romantischen Albernheiten ertragen, die uns immer wieder zu den Naturwerten zurückführen will, zur Hierarchie, zu den Rollen, den sozialen Systemen, der Arbeit, der Entfremdung.
Das ist unsere Revolution: Das andere Geschlecht in sich zu entdecken und zu leben und die Geschlechter zu Gunsten der Einheit zu verschmelzen. Es ist unser Begehren, das uns zum Zentrum der Revolution führt: Wir werden uns in einer völlig künstlerischen Art ein Model von Mann und Frau und Beziehung errichten. Man kann Gefühle und Beziehungen erfinden, die Literatur erfindet neue Wahrnehmungsformen, durch die Musik und das Kino haben wir fantastische Ausgangsbedingungen für neue Schöpfungsmöglichkeiten. In diesem Sinne sind wir viel weiter innerhalb des maschinellen Wertesystems, als wir uns das vorstellen können: Die Menschen sind die wahren Schöpfer. Unsere Forderung lautet, das Unbewusste zu produzieren (Wo ich war, soll Es werden) und eine neue Sexualität zu erfinden. Wir müssen eine molekulare weibliche Politik entwickeln, die in die Konfrontationen hineinschlüpft und unter ihnen durch sie durchgeht. Sexualität ist die Produktion von Tausenden von Geschlechtern, die lauter unkontrollierbare Arten von Werden sind. Sie vollzieht sich durch das Frau-Werden des Mannes, das Mann-Werden der Frau und das Tier-Werden des Menschen. Die Arten des Tier-Werden zeugen vor allem von einem Vermögen, dessen Realität in einem selber liegt, in dem, was uns plötzlich ergreift und uns werden lässt, eine Nachbarschaft, eine Ununterscheidbarkeit, die aus dem Tier etwas gemeinsames herauslöst, das mehr ist als jede Domestizierung, Benutzung oder Imitation: Das Biest.
Freie Liebe – das Wort ist nicht gut gewählt, denn es ist ein Widerspruch in sich selbst. Liebe ist immer frei, da man sie nicht erzwingen kann. Wo die Freiheit in der Liebe aufhört, dort beginnt die Prostitution.
Es gibt keine Kastration! Konfrontiere dich mit allen möglichen und unmöglichen neuen Situationen!

 

  Justiz § oben
 

 
Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
Liebe ist das höchste Prinzip, von ihr muss alle Moral ausgehen. Zu den moralischen Instanzen zählt jene der Justiz, deren Pfeiler Gerechtigkeit sein soll. Daher sollte ein Gericht als dritte, objektive Partei versuchen, die Differenz, die zwischen zwei andere gekommen ist, auszugleichen, anstatt einen Gewinner zu ernennen.
Wir fordern fallspezifischere Urteile, keine Pauschalurteile, keine Strafen, die der öffentlichen Abschreckung dienen; keine Bußgeldstrafen (da Geld kein Wert für soziale Verantwortung ist); keine Schauprozesse und Freiheitsstrafen nur bei akuter Wiederholungsgefahr. Ansonsten soll es weiter wirken: das Recht des Angepasstesten und das Gesetzt "Wie ich dir, so du mir". Also das teilweise Wiedereinführen der Selbstjustiz als Möglichkeit aussergerichtlicher Einigung.
Deutschland hat eine verhältnismäßig freizügige und pingelig beachtete Rechtsgrundlage.
Die Grund- und Menschenrechte zeugen noch von den fortschrittlichen Überbleibseln vergangener Revolutionen. Doch ein Band an Einschränkungen und Ergänzungen machten die Haken daran und von den überschwänglich formulierten Phrasen blieb nur wenig übrig. Mit wirklicher Gerechtigkeit anstelle der heutigen Justiz wäre die herrschende Elite nicht in der Lage, ungestraft so viele Menschen an den Rand der Illegalität zu treiben. Der größte Feind des Rechtes ist das Vorrecht. Das müssen wir denen nehmen, die damit Missbrauch treiben.
"Eigentum verpflichtet"? Das ist unserer Grundkonflikt mit dem heutigen Rechtsstaat: Eigentum ist Diebstahl! Wenn jemand mehr hat, als er braucht, hat er es den Bedürftigen geklaut.

 

  Sicherheit oder Rassismus oben
 

 
"Identifizieren sie sich!"
Vor langer Zeit steckten einmal Männer Grenzen in die - doch so runde - Erde. Vielleicht um ihre Herden einzuzäunen. Ein Gebiet heisst Deutschland. So ein Quatsch! Wir alle sind nur Gäste auf dieser Erde.
Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Unterdrückung, Hunger und Krieg. Der winzige Bruchteil der Flüchtlinge, der an unsere Grenzen kommt, wird hier wie Kriminelle behandelt. Hunderte werden jährlich aus der Bundesrepublik in Folterstaaten abgeschoben, wo sexistische, rassistische und politische Übergriffe auf sie warten. In den Tod deportiert. Unermüdlich freie Bewegung von Kapital und Waren erfordert, dass die freie Bewegung von Menschen über Grenzen hinweg als krimineller Akt gilt.
Die Globalisierung, der größte Betrug der Geschichte der Menschheit, besitzt nun nicht einmal den Anstand zu versuchen sich zu rechtfertigen. Tausende Jahre nach der Erfindung der Worte, und damit des vernünftigen Argumentes, wird die entscheidende Position nun wieder von der Gewalt beherrscht.
Wir haben 60 Jahre relativ friedlich auf diesem Kontinent gelebt und das war auch mal schön. Allein unser Selbstverständnis als Teil des internationalen Widerstandes macht die Politik anderer Länder so interessant. Nur in einer Weltrevolution kann unsere Bewegung wirklich Erfolg haben. Daher ist nur zu hoffen, das unsere imperialistische Ruhe und Ordnung von woanders her erschüttert wird. Eine neue Horde von Nomaden, eine neue Rasse von Barbaren wird kommen und ins Imperium einfallen oder es evakuieren. Der zündende Funke aber kann das Zusammenleben in Deutschland sein. Die Ansicht, alles ohne Gewalt lösen zu können, ist wahrscheinlich ein Vorgriff in der Entwicklung. Doch seien wir anspruchsvoll!!! Der ewige Frieden ist möglich! Wir glauben nicht, dass wir junge Menschen, die leben wollen, dem zerstörerischen und selbstzerstörerischen Drang, der die Menschheit befallen zu haben scheint, ins Netz gehen sollten.
Bundeswehr abschaffen, Nato auflösen! Wir lösen Konflikte auf diplomatischem Weg. Auch Drohungen, Sanktionen und Embargos sind keine legitimen, politischen Mittel. Die Anmaßung gewisser westlicher Großmächte, die Ressourcen der ganzen Welt für sich zu beanspruchen, ist absurd. Wir müssen hier auf sogenannte "Interessen" verzichten können, um auf der Welt Frieden zu schaffen. Die Bundeswehr hat sich selbst zur Aufgabe gemacht, "[...] den Zugang zu den freien Märkten zu sichern" und strukturiert sich zu einer Interventionsarmee um. Das ist absolut widerrechtlich.
Wir haben durch geografisches Glück keine feindliche Invasion zu befürchten, unsere Sicherheit ist gewährleistet. Eventueller Bedrohung von Außen könnte nur durch inneren Zusammenhalt entgegengetreten werden. Denn Menschen, die gelernt haben, für sich zu sorgen, können nicht mehr beherrscht werden. Menschen, die zur Freiheit streben, sind unbesiegbar.
Amerika führt Kriege gegen sich selbst und gegen selbstgeschaffene Teufel. Es ist noch jung und geschichtslos genug, seine Verbrechen zu verdrängen, ohne Albträume zu kriegen. Jedes Land könnte das nächste Opfer sein. Die Vereinten Nationen sind unfähig, das zu erkennen und streiten sich darum, welcher Gerichtshof zuständig ist. Dabei ist offensichtlich, wer heute den Weltfrieden stört. Ya Basta! Es reicht!
Besser, wir unterstützen den aufflammenden internationalen Widerstand, vor allem in Lateinamerika. Schluss mit all der scheinheiligen Entwicklungshilfe und befreien wir Afrika von der Schuldensklaverei! Nochmal zur Definition: Gerechtigkeit ist, wenn jeder so viel bekommt, wie er gibt. Dieser Friedhofsfrieden der Unterdrückung ist kein harmonischer Frieden. Ohne Gerechtigkeit wird es keinen wirklichen Frieden geben, aber ohne Frieden auch keine Gerechtigkeit.
Innere Sicherheit ist ein subjektives Gefühl, das etwas mit Grundvertrauen zu tun hat, das Polizei und Militär nicht geben können. Geborgenheit in der Umgebung ist nur dann möglich, wenn wir die Harmonie mit unserer Umwelt in uns selber finden. Wir sehen in Sicherheitsparanoia und Krieg unser zerrissenes Inneres wiedergespiegelt. Eine Projektion nach, keine Bedrohung von Außen. "Wir" gegen "Sie" - ist ein ewiges Paradox. Die Berliner Mauer ist weg, die Sowjetunion ist weg und die Apartheid in Südafrika ist auch weg. Wozu brauchen wir denn noch die ganzen Waffen? Gegen Terroristen mit Teppichmessern?
Wer nicht für uns ist, muss nicht gleich gegen uns sein.
Wir kennen keine Feinde, bauen keine Feindbilder auf, sondern lösen mit Verständnis. OK, einen Feind: Die Angst, auf die das System aufbaut. Von der Angst leben die größten Industriezweige wie Waffen-, Drogen-, Gefängnis- und selbst Medien- Industrie, die die Vergänglichkeit des Momentes nicht ertragen. Ablenkungsindustrie! Bauindustrie: Wozu die dicken Wände? Wogegen Zäune? Türen? Gut, um ehrlich zu sein, haben wir alle Angst. Schlimmer jedoch als die Angst an sich, ist die Angst vor der Angst. Wenn du in der Situation bist, gegen sie zu kämpfen. Sie ist die Diktatur in unseren Köpfen, der Polizist, der verbietet, die Meinung DER ANDEREN ...
Was das Leben nämlich so schwierig macht, ist dass der Prozess, sich Problemen zu stellen und sie zu lösen, schmerzhaft ist. Eben darum sind es Probleme. Aus diesem Prozess jedoch gewinnt das Leben seinen Sinn. Es sind keine Probleme, sondern nur erfahrbare Realitäten.
Wir sehen für den Bürger eine riesen Bedrohung durch die Überwachung und das Waffenmonopol Staat. Deutschland ist zwar eines der sichersten Länder der Welt. Aber um welchen Preis? Systematische, subtile Gewalt ist ein wichtiger Pfeiler der kapitalistischen Junta in Deutschland. Der Grossteil der Polizisten ist nur dazu da, uns zu schützen. Aber wer schützt uns dann vor dem Rest? Willkürlicher Machtmissbrauch ist bei physischer Überlegenheit - der einfachsten Art Macht - schon vorprogrammiert.
Damit wir selber Verantwortung über unsere Sicherheit übernehmen: Waffen an alle oder besser an keinen! Denn zur Zeit ist Sicherheit unsere größte Gefahr.
Das Chaos wird die Ordnung besiegen, denn es ist besser organisiert.

 

  Wirtschaft oben
 

 
Ein jeder arbeite nach seinen Bedürfnissen und nehme nach seinen Möglichkeiten.
Fast jeder Gegenstand, den wir heute benutzten, kann aus Kunststoff hergestellt werden. Die Produktion wird in großen Fabriken von Maschinenaufsehern überwacht, deren wichtigste Fähigkeit es ist, ein Leben intensivster Langeweile zu bewältigen. Solcherart angefertigte Gegenstände erfüllen ihren Zweck fast perfekt. Doch sie sind hässlich. Denn die Schönheit eines Produktes beruht auf der Kombination von natürlichen Materialstrukturen mit dem einzigartigen Können und der liebevollen Bearbeitung durch einen Handwerker.
Wenn alles, was wir machen aber hässlich und langweilig ist, was verdammt, ist dann überhaupt der Sinn des Lebens? Gab es wirklich einmal so etwas wie "Lebensqualität"? Könnte es so etwas wieder geben? Das Argument, wir hätten es der Massenproduktion zu verdanken, dass dieser überbevölkerte Planet so viele Dinge besitzt, wirft zwei Fragen auf:
1. Brauchen wir denn wirklich so viele Dinge, wie wir denken? Brauchen wir den ganzen Schrott, der in den Konsumtempeln lauert? Der macht nicht glücklich und bringt uns nicht dem näher, was man als sinnvolles Leben bezeichnet. 90% werden bald auf der Müllkippe landen und damit beweisen, dass ihre Herstellung überflüssig war. 2. Ist es unbedingt nötig, in Massenproduktion hergestellte Sachen zu kaufen, wo doch in Deutschland die Bevölkerung in zunehmenden Maße arbeitslos ist?
Das Problem der Arbeitslosigkeit ist also keines der Armut, sondern der Sinnlosigkeit. Denn um ehrlich zu sein, gibt es ja genug zu tun. Oder nicht? Arbeit aber als Selbstzweck oder notwendiges Übel zu betrachten, führt unhinterfragt dazu, die Krise der Arbeitsgesellschaft auf den Mangel an Arbeitsplätzen und nicht etwa auf das Arbeitsverhältnis an sich zurückzuführen. Der Arbeitsbegriff, dessen INHALT industrielle Tätigkeit ist, der FORM nach Erwerbsarbeit nach Regeln des so genannten Normalarbeitsverhältnisses, dessen WERT in Produktivität liegt und dessen SINN auf permanentes Anheben des Lebensstandards fixiert ist, führt in eine Sackgasse. Dieses Gebilde, das wir Markt nennen, ist zwischen Produzenten und Konsumenten gewachsen wie ein irres Geflecht. Seine Wurzeln liegen im Prinzip des Tausches nach Gleichwertigkeit. Der Gedanke, alle Dinge und Tätigkeiten, die unser Leben bestimmen, ließen sich in Geld ausdrücken, d.h. sich in ein messbares, scheinbar objektives Verhältnis zueinander setzen, ist genauso wahnwitzig, wie seine Folge, nun (fast) die ganze Welt in ein Arbeitslager verwandelt zu haben. Man kann keine Gesellschaft entwerfen, die sich lediglich auf Produktions- und Wertverhältnissen und auf Marktbeziehungen gründet.
Es gibt im Kapitalismus keine Produktion von Wünschen, Gebrauchswerten und Marktwerten, die nicht mit der technischen Produktion verknüpft wäre (Übercodierung). Selbst einen Mann oder eine Frau begehrt man nie als natürliches Modell, sondern immer in Interaktion mit kulturellen Modellen, wie sie von Presse, CD oder Fernsehen verbreitet werden. Die Produktion muss also nicht nur Gebrauchswerte integrieren (wie die ökologischen und sozialen Überlegungen am Anfang des Kapitels fordern), sondern die Produktion muss auch Wunschwerte integrieren. Unsere Wünsche werden Produkte. Dem Wunsch aber fehlt es an nichts, auch nicht an seinem Gegenstand. Es ist das Subjekt, das den Wunsch verfehlt. Oder es fehlt ihm ein feststehendes Subjekt (das nur kraft Repression existiert). Eine besondere Existenzform, die psychologische Realität genannt werden kann, gibt es dabei nicht. Das objektive Sein des Wunsches ist das Reale an sich. Gier ist der Versuch, die eigene Unvollkommenheit auszugleichen. Nicht Mangel, sondern Angst vor Mangel ist der Motor zu neuen Anschaffungen wie zur Maloche. Dabei gibt es so viel bekloppte Jobs.
Aber angekurbeltes Wachstum fragt nicht danach, ob es sinnvoll ist. Und so gibt es Phänomene, wie Produkte, die absichtlich mit Fehlern ausgestattet sind, damit sie nach Ablauf der Garantie schnell kaputt gehen oder solche, die sogar jeglichen Zweck entsagen, wie Nahrung, die nicht nahrhaft ist. Oder Projekte, die eigentlich nicht so nötig sind, sondern nur "auf Pump" das Wachstum ankurbeln sollen, wie Autobahnen ...
In den Städten bedienstleisten wir uns alle nur noch gegenseitig zu.
Schnell erfand man viele neue Produkte für all die Menschen. Nun erfindet man neue Menschen, denen suggeriert wird, welche Produkte sie noch bräuchten.
Denn die Zins- und Marktwirtschaft muss - um zu überleben - im Wachstum sein. Ständig!
Doch langsam sind alle (materiellen!) Bedürfnisse und Scheinbedürfnisse (ersatz-) befriedigt, der Markt übersättigt, die Straßen planiert, die Autos getankt. Überproduktion wird zu einem ernsten Problem heute. Denn "Autos kaufen keine Autos". Wir haben heute weitaus mehr Autos als Führerscheine.
Wenn es so weitergeht, wie es weiter geht, hat das System noch eine Chance durch das, was in der Wirtschaft "Produktive Zerstörung" genannt wird. Nämlich Krieg. Auf Krieg beruht unsere Zivilisation. Krieg vernichtet überschüssig angehäuftes Kapital. Krieg schafft neuen Bedarf. Nach Krieg fängt alles wieder von vorne an. Das ist die Stärke des Kapitalismus und auch sein Vorsprung vor dem Realsozialismus gewesen: Gerade aus Zerstörung und Tot noch Profit zu schlagen. Und er bedient sich diesen Mittels immer öfter. Die Soldaten an der Front haben nicht mehr Schuld an einem Krieg als jeder Einzelne von uns.
Die Globalisierung zeigt: Alles hängt zusammen. In einem natürlichen System jedoch wirkt ein Wachstum immer auf seine Ursache zurück. Ein Beispiel also, was Natur bedeutet: Jagen Wölfe Hasen, können sie sich vermehren, bis die Hasen weniger werden und dann auch wieder die Wölfe. So können die Hasen sich wieder regenerieren ... Aber unser Finanzsystem ist leider nicht natürlich. Das einzige Gesetz, dem Wachstum unterworfen ist, ist das Wachstum selbst. Das Problem ist nicht nur, dass Kapitalisten keine natürlichen Feinde haben, sondern der Druck nach ständigem Wachstum, der hauptsächlich von den alles verschlingenden Zinsen ausgeht, die getilgt werden wollen.
Jeder, der weniger als 35.000 € gut angelegt hat, gehört zu den Verlierern dieses Spiels, da man über Mieten ca 70% Zinsen und beim Einkaufen am Preis 30-40% Zinsen mitbezahlt. Also mehr, als man an Zinsen verdienen kann. Wenn heute alle Schuldner ihr Geld zurück wollten, wäre das System schon am Ende, da mit Schulden und Hypotheken spekuliert wird.
Geld ersetzt zwar Zuneigung, Dank, Anerkennung und alle Arten sozialer Verantwortung. Gedacht war es aber nur als Tauschmittel und nicht als Aufbewahrungsmittel (das Aufblühen und Verfallen ganzer Kulturen hängt mit diesem Grundsatz zusammen) Eigentlich ja keine schlechte Idee. Aber: Fast alle Dinge auf der Erde verlieren mit der Weile an Wert. Anders als die Dinge, dessen Wert es darstellen soll, ist Geld von diesem Gesetz der Zeit ausgeschlossen. Dadurch ist man nicht gezwungen, es zu gebrauchen und kann Menschen, die keines haben, beim Leihen Zinsen zahlen lassen oder drückt die Preise, wenn sie etwas verkaufen wollen. In keiner Form ist Habgier so verlockend und so einfach mit Notwendigkeit zu rechtfertigen. Geld ist zwar Zeit. Geld ist auch Macht. Geld hat aber keinen materiellen Gegenwert in der Realität. Devisen sind fiktiv. Die Währung eines Landes hat nichts mit seiner Volkswirtschaft zu tun. Geld ist mit nichts zu vergleichen. Geld wird einfach nur gedruckt. Es erhält seinen Wert nur dadurch, das wir es benutzen. Wie so viele Dinge, die wir stillschweigend akzeptieren, nur weil wir keine Alternative kennen und nicht wissen, dass wir eine Wahl haben.
 
Was tun? Man könnte unser Raumschiff Erde mit einem Schiff vergleichen, das ein Leck im Bauch hat, durch welches ständig Wasser eindringt. Auf unterschiedlichste Weise versucht die Besatzung, sofern sie die Gefahr überhaupt wahrnimmt, ihr zu begegnen. Die Einen (der rechte Flügel, vermutlich in Kenntnis der Zusammenhänge) empfehlen, die Fahrt zu beschleunigen (Wirtschaftswachstum ankurbeln, Mensch und Natur weiter ausbeuten) die anderen (die reformistischen Linken, mitfühlend, vermutlich unwissend der Zusammenhänge) fordern anklagend, möglichst viel Wasser aus dem Schiff zu schöpfen (Notlinderung). Ganz einfach das Loch zu stopfen - eine vom Kapitalismus befreite Wirtschaft - fordern nur wenige, aber seit Jahrtausenden beharrlich.
Es gibt nur diese 3 Wege:
-Entweder mit hohem Wachstum die ökologische Krise
-Sonst erleben wir mit niedrigem Wachstum die soziale Krise
-Oder aber wir ändern etwas grundsätzlich am Zins- und Geldsystem.
Es ist nicht nur absolut angesagt, jegliche Art Zinsen abzuschaffen, wo es auch andere Druckmittel gibt, um die Zurückzahlung konstruktiver Kredite zu erzwingen. Weil schnell umlaufendes Geld dieselbe wirtschaftliche Positiv- Wirkung hat, wie eine doppelt so große Menge, die nur halb so schnell umläuft, müsste Geld also altern, an Wert verlieren, um einen anderen Anreiz als Zinsen dazu zu bieten, es schnell zu gebrauchen.
Hier die Theorie: Person „A“ stellt etwas her, das den Bedürfnissen von Person „B“ dient. „B“ erhält dieses Gut allerdings nur, wenn sie „A“ etwas Gleichwertiges dafür gibt. (Wobei "Gleich" ja die Frage ist) Und genau darauf kommt es „A“ an. Ihr dient ihr eigenes Produkt nämlich nur als Mittel, mit dem sie es auf das Produkt von „B“ abgesehen hat. Aber nicht nur das eigene Produkt wird zu einem bloßen Mittel herabgesetzt. Dasselbe passiert auch mit den Bedürfnissen des jeweiligen Tauschpartners (vom Handel ganz zu schweigen). Zum Mittel machen heißt versachlichen. Da fängt`s schon an, seinen Nächsten herabzusetzen, die Welt nur zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu sehen.
Anders aber ist es bei Geschenken. Die Freude der Befriedigung - ein wilder Instinkt - ist ungezügelt vom Ego nämlich unvergleichbar intensiver als der zahme Instinkt der Befriedigung an sich. Ihr Grund ist, der Feind geworden zu sein, der uns von den vielen Möglichkeiten abhält, sich zu freuen.
Das heißt, damit alles besser zu genießen ist, müssen wir das Verhältnis wiederherstellen. Wir sollten die Menschen kennen, für die wir arbeiten. Andersherum können wir nur vertrauen, wovon wir wissen, das es mit Freude gemacht worden ist. Mit dem, was wir alltäglich tun - Umwandeln durch produzieren und konsumieren. Also: Produzieren für die fundamentalen Bedürfnisse der Menschen! ...und nicht für die Geldbeutel Weniger.
So verrückt das alles klingt, führt kein gerechter Weg am Enteignen von Betrieben zu kollektiver Verwaltung vorbei. Es ist nicht die Zeit zu überlegen, wer wie viel bekommt, aber vielleicht: wie viel ist eigentlich genug? ... und wir müssen erkennen: Wohlstand ist nie gerecht und nicht demokratisierbar. Der Kampf um den Sozialstaat ist Wohlstand.
Wir haben keinen Bock, Subventions-Junkies zu sein. Wir wollen Jobs, die Spaß machen, die reine Selbstverwirklichung sind, mit denen man sich besten Gewissens identifizieren kann. Dafür muss sogar die eintönige Arbeitsteilung abgelöst werden. Wo die Zuständigkeit von Auftraggeber und Beauftragten getrennt ist, kann von keinem gemeinschaftlichen Nutzen die Rede sein.
Gehen wir davon aus, das System ist nur konstruiert! Wir wollen der Windstoß sein, der die Fassade zum Fallen bringt, die Eigentumsverhältnisse kippen, um dann die Güter der Welt gerecht neu zu verteilen, den konkreten Bedürfnissen der Menschen entsprechend. Die berechtigte Hoffnung auf Wasser, Nahrung und sinnvolle Arbeit ist ein Gastrecht auf dieser Erde.
Niemand soll mehr durch diesen ökonomischen Weltkrieg gegen die Armen verhungern. Grundnahrungsmittel sollen aus vergemeinschaftlichten Betreiben kommen. Aber auch keine direkte Staats-Plan-Wirtschaft. Wir wollen uns, als Alternative zur Börse, für den Aufbau regionaler bis überregionaler Tauschringe einsetzen und für kommunale Subsistenzwirtschaft, die weder Geld, noch Wachstum noch Überproduktion benötigt.
Es kann nur noch ein Abenteuer geben: Die Überwindung der Marktwirtschaft jenseits der alten staatssozialistischen Ideen. Danach mag eine andere Geschichte beginnen. Es geht auch anders! ...wenn wieder "Soziale und ökologische Standards" die Wirtschaft einschränken und das Gewissen in das Berufsleben zurückkehrt. Nicht nur das Gewissen der sogenannten 3. Welt gegenüber, die versklavt ist und ihrer Würde und Kultur beraubt, sondern vor allem uns selbst gegenüber. Da auch wir leiden, da wir uns durch den falschen Trost vergänglicher Freuden täuschen an unserem Überfluss. Wir in Europa müssen erkennen, dass wir seit Jahrhunderten über unsere Verhältnisse gelebt haben. Unsere Erwartungen übersteigen unsere Leistungen. Immer noch bildet sich die Mehrheit der Deutschen ein, niemandem etwas weggenommen zu haben und für alles hart gearbeitet zu haben, ohne dabei zu schauen, wo und zu welchen Konditionen unser Luxus, "unser Wirtschaftswunder" entstanden ist. Der scheinbare Erfolg der Weltwirtschaft führte zur totalen Selbsttäuschung. Wir müssen uns neu einschätzen und eigenes Verhalten dann auf die natürlichen Prozesse umstellen, von denen wir alle abhängen. Das ist der entscheidende Punkt der zukünftigen Entwicklung der Menschheit. Kommt Einsicht oder Versagen? Noch wird verbissen auf die Ersatzbefriedigung bestanden.
Auch wenn die Masse noch nicht bereit ist, das einzusehen: Die Wüste kommt. Und spätestens, wenn die Ressourcen knapp werden, müssen wir uns auf die Suche nach einen anderen „Way of Live“ begeben. Das voraussehend, haben wir uns Gedanken gemacht und viel geträumt, wie der aussehen wird und wie bis dahin das Schlimmste verhindert werden kann. Letztendlich aber können und wollen wir das Unaufhaltsame nicht aufhalten. Unsere Experten geben diesem Finanzsystem noch 5 bis 10 Jahre. Je nachdem. Denn mit jedem Krieg, den das System vom Zaun bricht, gewinnt es ein paar Jährchen hinzu. Die Zeit aber wird kommen.
Unser Ziel ist, nicht an diesem - mehr natürlichen - Prozess mitzuwirken, sondern neoliberale Strukturen rechtzeitig zu verlassen. Es gab nicht nur ein „vor dem System”, wird nicht nur ein „nach dem System” geben. Es kann auch ein „neben dem System” geben. Wir machen hier einfach nicht mehr mit! Sicher, müssen wir das System von Innen zerstören, denn noch haben wir weltweit keine andere Wahl. Befreiung aber setzt den Bruch voraus. Wir haben beschlossen, wir kämpfen im 3. Weltkrieg nicht mit, hungern in der nächsten Weltwirtschaftskrise nicht und sind nicht weiter Nutten für das Geld der Bosse. Deshalb sind wir für ein neues Aussteigertum. Mit den Menschen, mit denen wir leben möchten wir arbeiten und unser Brot teilen.
Für eine faire, cheffreie, natürliche Wirtschaftsordnung!
Wo steht geschrieben, dass ein Mensch für einen anderen arbeiten muss?

 

  Natur oder Fortschritt oben
 

 
Die Erde hat genug für des Menschen Bedürfnis, aber nicht für seine Gier.
Die beginnende Möglichkeit einer Vereinigung von Religion und Wissenschaft ist das bedeutsamste, aufregendste Geschehen unseres heutigen intellektuellen Lebens.
Es ist sehr schön, dass es Leute gibt, die die Wahrheit suchen, beweisen wollen und sich über alles, was sie entdecken, wundern können. Aber warum reicht es der Wissenschaft nicht, sensationelle Entdeckungen zu machen? Reicht nicht das tiefe Verstehen? Die materialistischen Wissenschaften abstrahieren Einzelnes raus und der Rest wird wegrationalisiert. Man seziert das Leben auseinander, statt es im Ganzen zu genießen. Kommunikation zum Beispiel, wird immer stärker in immer mehr Bereichen technisiert, bis sie schlussendlich hinter der Technik verschwindet, in ihr untergeht. Probleme der Kommunikation werden zu Problemen der Technik, die auch nur technisch gelöst werden können. Warum muss immer etwas Neues erfunden werden? Traurig ist das. Immer schneller, mehr Power, höher, größer, weiter. Die meisten Erfindungen dienen doch nur der Trägheit und der Ablenkung von einem selbst. Ganz zu schweigen von dem Zeug, das mensch gegen andere verwenden kann. Die technische Revolution hat das Leben nicht verbessert, sondern die Natur vergiftet. Doch niemand braucht Autos, Fernseher und Flugzeuge zum Leben. Wir wollen auch nicht auf den Mars. Wir sind für andere Wege kosmischer Abgehobenheit! Nun wollen wir nicht eine Welt ohne Strom. Aber lieber als gar keine Welt. Nach dem physikalischen Weltbild allerdings wird der Fortschritt der Menschheit daran gemessen, wie effizient wir die Sonnenenergie zu Leben umsetzten.
Fort-Schritt ist immer der, der Menschen zueinander führt! Die Revolution, auch die geheime der Technik, wird nur verändern. Aber wirklich ändern kann nur, was die Herzen der Menschen zu verändern vermag.
Aber Schluss jetzt! Die Welt ist so voller Lügen, ein Wirrwahr aus Wahrheit und Schwachsinn, das nicht auseinander zu halten ist, so alt man auch wird. Sie muss nicht katalogisiert und gezählt werden. Es gibt auch keine Erneuerung des Wissens, sondern nur die gütige Wiederholung. Denken ist rund. Vertrauen können wir, dass die Sterne gezählt sind wie die Sandkörner und dass alles, was wir brauchen, bereits existiert.
Damit haben wir uns endlich zu der wirklich wichtigen Aufgabe durchgewurschtelt: Das Hegen der Natur.
Jedes Kind weiss eine schöne Blume zu schätzten und ein intimes Verhältnis zur Natur zeichnet den lebensfrohen Menschen aus. Gut. Als Erstes sei dahingestellt, dass die Natur auch ohne Gärtner klar kommt und uns Menschen auch überleben würde, sollte unsere politische Initiative scheitern. Es geht uns also mal wieder nur um den reinen Selbsterhalt, wenn wir von der ökologischen Katastrophe reden.
Auch der Raubbau an der Natur ist ein sadistischer Auswuchs zwischenmenschlicher Frustration. Also ERST, wenn das System der Ausbeutung des Menschen DURCH den Menschen im Ganzen abgeschafft ist, können wir uns auch daran machen, unzählige ökologische Reformen durchzuführen. Wir sind dieser Erde nicht wert, wenn wir uns hier weiter gegenseitig fertig machen. Einer baut da ein Rad, ein Anderer die Tür, der Andere die Schaufel, der Nächste fährt damit die Bäume um. Niemand hat Kontrolle über die ganze komplexe Maschine. Auch demokratische Nationalstaaten sind zunehmend machtlos gegen die Mafia der Konzerne.
Nur ein Handelssystem, das ohne transatlantische Umwege und abstrakte Börsenspekulation vom Produzenten direkt zum Konsumenten liefert, ist auch in der Lage, alle globalen Konsequenzen zu berücksichtigen. Unternehmen müssen so organisiert sein, dass alle dieses Risiko tragen und ökologische Bedenken entscheidend einbringen können.
Ökologische Standards durchzusetzen heisst, die kapitalistische Verwertungslogik außer Kraft zu setzen.
Unsere Landschaften wurden früher von den Händen der bäuerlichen Handwerker geschaffen. Heute, wo das Land hauptsächlich von schweren Maschinen bestellt wird und die Arbeitszeit teuer geworden ist, gibt es für Derartiges weder Zeit noch Geld. Die Landschaft und die Menschen, die die Landschaft lieben, sind die Verlierer. Die seit Jahrhunderten typischen Merkmale verfallen langsam. Schneller geht das bei der Flurbereinigung. In kürzester Zeit hat die industrialisierte Landwirtschaft große Teile unserer Landschaft leergeräumt, Monokulturen geschaffen und den Boden ausgelaugt. Wir können nur hoffen, dass die Handwerke, die seit Generationen unsere Landschaft gestaltet haben, nun nicht völlig in Vergessenheit geraten. Denn der fruchtbare Boden allein ist und bleibt der größte Schatz, der auf diesem Planeten zu finden ist. Der Grund und Boden gehört allen! Niemand von uns hat ihn erschaffen und darf ihn verkaufen, verpachten oder mehr davon beanspruchen, als er zum Überleben braucht.
„Kommt, wir retten die Welt!“ sagen wir und werden ausgelacht. Doch würden das alle sagen, hätten wir schon lange Macht.
Noch sind die Naturschutzgebiete Museen des einst intakten Ökosystems, wo die Artenvielfalt konserviert wird. Doch für uns bald die Keimzellen der Verwilderung. Wir ersehnen nämlich das Prinzip der Permakultur angewandt. Das ist eine Anbaumethode, mit der die Einheit der Natur nicht weiter zerstört wird, sondern man dem Kreislauf nur zutut, was ihn wirklich unterstützt und nur nimmt, was man wirklich braucht.

 

  Liebe zum Leben und Hass auf das System oben
 

 
Wahrheit verpflichtet.
Wir wissen nicht genau, wie wir zusammen unser Glück finden können, so in Frieden und Freiheit. Aber wir machen uns auf den Weg. Fragend. Der Zweifel gehört dazu, den Kurs zu korrigieren. Die Widersprüche (die bestimmt aufgefallen sind) halten uns wach und kontrahieren zu unbändiger Aktivität. Unsere Konzepte sind keine Patentlösungen, Analysen nicht letzte Wahrheit, Dogmen beweglich. Wir sind freie Menschen in freien Vereinbarungen. Obwohl wir gerade auch einen Versuch strafferer Strukturen sind. Uns verbindet die Angst vor der kollektiven Bedrohung, die alle Menschen doch endlich sehen mögen. Sind wir uns in der Angst auch einig, am Leiden aber spalten sich schon die Geister. Denn der wenigste Schmerz ist auf Unrecht oder Unterdrückung zurückzuführen. Er gehört zum Leben dazu und wird auch ewig ein Teil davon sein. Einiges wird sich eben nie ändern ... Vieles ... fast Alles. Aber einige dieser veränderbaren Realitäten haben wir - sorgfältig mit Meinung versehen - in diesem Programm angeklagt und nötige Verbesserungsvorschläge abgeleitet. Diese Wunsch- und Mängelliste wird ewig weitergeführt werden. Wir suchen immer nach guten Ideen, wie das menschliche Zwischeneinander besser - also weniger - geregelt werden kann. Denn Politik ist, was alle angeht. Und zwar zusammen. Für Aufgaben, die niemand alleine bewältigen kann, müssen wir die Angst, die uns trennt, überwinden. Unser Ziel ist: Die selbstzerstörende Vereinigung! ... der Masse auf der Straße. (zu Revolutions-Zwecken)
Für das ozeanische Gefühl der Befreiung und Erlösung!
Das Leben im Kapitalismus ist für einen fühlenden Menschen einfach nicht auszuhalten. Es ist gezeichnet von Resignation, Lügen und Widersprüchen. Resignation daher, dass Macht nicht entstehen könnte, wo keine Ohnmacht wäre. Die Lüge, Illusion dabei ist die Vorstellung, die wir (jeder für sich) von uns haben. Der Widerspruch ist, dass wir - bei allem - den grausamen Verrat tagtäglich mitmachen.
Über den Tellerrand persönlicher Sorgen hinaus sehend, sind weder Hysterie noch Verschwörungstheorien, sondern gerade diese Lebensrealitäten, die nach Änderung schreien die Grundlage unseres politischen Engagements, wie die Erkenntnis, dass das Leben wie bisher geführt nicht aufrechterhalten werden kann. Daher hat unserer Weg so viel mit Selbstbehauptung zu tun, wie mit Verzicht. Uns sind diese Ziele wichtiger als wir selbst. In der Zeit vereinsamenden Individualismus` wollen wir das "Gemeinwohl" wieder ausgraben, das durch den Einzelnen die kollektive Einheit anstrebt. Niemand kann frei sein, wenn es nicht alle sind. Wir müssen gut aufeinander achten, um unsere dekadenten Angewohnheiten, menschlichen Wahrnehmungsfilter, schädlichen Verhaltensmuster und ignoranten Denkweisen abzubauen. Es ist ein weiter Weg. So tief hat sich das Besitzdenken in unser Leben als fast selbstverständlich eingelebt.
Nur die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben wird es sein, welche die Mächtigen stürzen wird. Ohne mutig schöne Utopien geht es dabei nicht. Unsere Motivation ist da nur der menschliche Drang, unsere Umwelt zu verändern. Diese Möglichkeit schaffen wir und damit ein nützliches Werkzeug zur Selbst- und Mitbestimmung für jeden. "Wenn einer alleine träumt, so ist es nur ein Traum.
Wenn viele gemeinsam träumen ist das der Beginn. Der Beginn einer neuen Wirklichkeit.
Träumt unseren Traum."
 
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