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DAP
Deutsche Aufbau-Partei |
 
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Gründung:  
Vorstand:  
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31.10.1945 (illegal Jan./Juni 1945) (1,3)
  1. Vors.: Reinhold Wulle (*1.8.1882 †1950) (2,3)
2. Vors.: Erwin Jacobi (Rechtsanwalt) (3/S.221)
Generalsekr.: Joachim v. Ostau (*18.4.1902 †1969) (2,3)
Geschäftsführer: Victor Lorentzen (Kaufmann) (3)
   
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Auflösung:  
Mitgliederzahl:  
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22.3.1946 (Fusion) (1)
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Stadtverband Hamburg:
 
1. Vorsitzender: Walther Kellinghusen
2. Vorsitzender: Hans Hesch (Lehrer)
Schatzmeister: Erwin Jacobi (Rechtsanwalt)
Geschäftsführer: Victor Lorentzen (Kaufmann)
 
(3/S. 220 f.)
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31.10.1945 14.2.1946
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Gründungsversammlung in Hamburg (3/S. 221f.)
Gründungsparteitag in Mülheim (2/S.987)
 
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Die Deutsche Aufbau-Partei DAP wurde legal am 31.10.1945 in Hamburg
von Reinhold Wulle und Joachim von Ostau sowie ca. 100 weiteren Teilnehmern (3/S.221) mit der Absicht
der Zusammenbringung monarchistischer, konservativ-autoritärer und konservativ-revolutionärer (4/S.50)
"Gesinnungsfreunde" (2/S.986) aus Vorkriegszeiten ins Leben gerufen. So war Wulle einst Mitinitiator der
Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP); von Ostau für einige Jahre Mitglied der NSDAP (Ausstieg 1932)(2/S.985).
Illegal erblickte die DAP unter maßgeblichem Einsatz Reinhold Wulles bereits
im Januar oder Juni [Anm.: unter (1) wird der Jan. angegeben, unter (3) der Juni] 1945 das Licht der Welt.
Wie dem Parteinamen zu entnehmen ist, sollte Deutschland nach der unvermeidlichen, totalen Katastrophe schnellstmöglich wieder
aufgebaut werden (4/S. 50). Nach Wulles Einschätzung habe die Gottlosigkeit die Türen für
"fremde Eroberer Deutschlands und der deutschen Seele"
geöffnet (2/S.990).
Nach und nach konnte die DAP, deren Schwerpunkt in Norddeutschland lag, durch den Beitritt verschiedener Gruppierungen wie der
Wiederaufbau-Partei Franz Sontag´s (firmierte auch unter dem Pseudonym Junius Alter) aus Opladen (4/S.55), der 15 Kreisverbände
umfassenden Deutsch[en] Demokratischen Aufbau-Partei (Anm.: bei Schmollinger "Deutschdemokratische Aufbau-Partei";
bei Tauber "Deutsche Demokratische Aufbau Partei") um den einstigen, zeitweiligen DNVP-Vorsitzenden
Oskar Hegt aus der Provinz Hannover oder der
Deutschen Sammlung unter dem Rechtsanwalt
Hans Ewers aus Lübeck (2/S.987 ) ihre Basis verbreitern, unter teilweiser Beibehaltung der
alten Parteibezeichnungen. Ferner gesellte sich die Lübecker Landvolkbewegung
Claus Heim´s (1,5) sowie im Januar 1946 weite Teile der Demokratisch-Konservativen Partei aus Hamburg (3/S.225) hinzu.
Kooperationen gab es auch mit dem Vaterstädtischen Bund Hamburg (VBH), u.a. in Form von Doppelmitgliedschaften(3/S.222).
Zwischenzeitlich hatte die DAP ihre Bezeichnung in Christlich-Soziale Aufbaupartei (CSAP) geändert. Aufgrund der
Verwechselungsgefahr mit der Christlich-Demokratischen Partei CDP / Christlich Demokratischen Union CDU
sowie Kritiken aus den eigenen Reihen am "C" im Namen kehrte man nach einigen Wochen, vermutlich im Dezember,
wieder zum alten Begriff DAP zurück (3/S.223).
Am 14.Februar 1946 kam es in Mülheim zum 1. Gründungsparteitag der DAP, auf dem das weitere Vorgehen beraten werden sollte (2/S.987, 4/S.54).
Zu diesem Zeitpunkt war die Deutsche Aufbau-Partei in der britischen Zone in 21 Kreisen lizenziert:
in Hamburg als DAP;
in der Provinz Hannover als DAP in den Kreisen Alfeld, Emden und Hannover , als Deutschdemokratische Aufbau-Partei in Burgdorf, Celle, Göttingen, Northeim, Uelzen und Wolfenbüttel;
in der Rheinprovinz als DAP in Mülheim a.d. Ruhr und der Region Rhein-Wupper;
in Schleswig-Holstein als DAP in Eutin, Lauenburg und Segeberg sowie als Deutsche Sammlung in Lübeck;
in der Provinz Westfalen als DAP in Ahaus, Brilon, Meschede, Siegen und Steinfurt (2/S.988).  
Bereits seit dem Herbst 1945 hatte es allerdings schon Kontakte zwischen Reinhold Wulle und Vertretern der
DKP, Deutschen Konservativen Partei, gegeben, die nach Wulles politischem Betätigungsverbot durch die
britischen Militärbehörden im März `46 den Weg für eine Fusion der beiden Parteien ebnete.
Am 22.März 1946 beschlossen Abgesandte der Deutschen Aufbau-Partei und der DKP in Essen
die Zusammenlegung unter der Bezeichnung Deutsche Konservative Partei,
später als Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei (DKP-DRP) (2/S.987-989).
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Quellenverzeichnis:  
(1) Stöss/Schmollinger: Die Parteien und die Presse der Parteien und Gewerkschaften 1945 - 1974,Verlag Dokumentation Saur, München 1975, S. 61
(2) Hans W. Schmollinger: Die Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei in: Parteienhandbuch, Hrsg. Richard Stöss, Westdeutscher Verlag, Opladen 1984, S. 985ff.
(3) Helmut Stubbe-da Luz: Die Deutsche Partei in Hamburg : Wurzeln, Anfänge, Umfeld, Erfolge und Niedergang, aus: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Band 79, 1993, Landesbibliothek der Freien und Hansestadt Hamburg,http://agora.sub.uni-hamburg.de/subhh/digbib/view;jsessionid=24279B718759BAD7210DF15C1D326B41.jvm1?did=c1:1&sdid=c1:15, abgr. 18.8.2014
(4) Kurt P. Tauber: BEYOND EAGLE AND SWASTIKA, Wesleyan University Press, Middletown, Connecticut, 1967, Band I, S. 50ff
(5) Kurt P. Tauber: BEYOND EAGLE AND SWASTIKA, Wesleyan University Press, Middletown, Connecticut, 1967, Band II, S. 1012/1013
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